das Leben schreibt die besten Geschichten

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irismaria Avatar

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Ich lese sehr gerne Geschichten aus fremden Ländern, daher spricht mich die Thematik von "Mein langer Weg nach Hause" sofort an. Unvorstellbar, dass ein fünfjähriges Kind verloren geht und nach Jahren seine alte Heimat wieder findet! Solche Bücher, die auf wahren Begebenheiten beruhen, sind besonders spannend.
Die Geschichte beginnt bewegend: Saroo ist in Indien und steht vor einer Tür, hinter der er sein Zuhause vermutet, das er vor 25 Jahren zum letzten Mal gesehen hat. Nach einer Weile findet er jemanden, der ihn zu seiner Mutter führen will - damit endet der Prolog und lässt mich gespannt zurück. In den folgenden Kapiteln geht es dann um Saroos Geschichte, seine Erinnerungen an die Kindheit, wie er verloren ging und wie er nach Australien kam. Er beschreibt seine ersten Lebensjahre in ärmlichen Verhältnissen, wie der Vater die Familie verließ und die Mutter arbeiten musste, um die vier Kinder druchzubringen. Während die älteren Brüder bettelten oder versuchten, Geld zu verdienen, war Saroo oft lange alleine und musste sich um seine kleine Schwester kümmern. Bewegend sind seine Erinnnerungen an die Zeit auf der Straße nachdem er verloren gegangen war: ständiger Hunger und Angst, Einsamkeit und Verlorensein. Dann kommen die zwiespältigen Erfahrungen mit Erwachsenen und in Kinderheimen und schließlich die Adoption nach Australien.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und man fliegt nur so über die Seiten. Eine wundervolle Geschichte, die ich in zwei Tagen verschlungen habe.!