Eine Geschichte voller glücklicher Fügungen

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jule1 Avatar

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Das Buch von Saroo Brierley hat mir sehr gut gefallen und das gehalten, was ich mir davon versprochen habe. Ich kann es unbedingt weiter empfehlen. Saroo Brierley schildert unglaubliche Dinge,aber in seiner Biografie eben auch glaubwürdig.
Als kleiner Junge in Indien verloren zu gehen und das zu überleben, zeugt von viel mehr Glück als man sich vorstellen kann. Wer schon einmal in Indien war und sich durch die Massen in den Städten geschoben hat, wird dies nachempfinden können. Was mir so sehr gut gefällt, ist, dass der Schreibstil manchmal so nüchtern und sachlich ist, dass man als Leser berührter ist, als wenn der Text auf die Tränendrüsen drücken würde. Selbst als Erwachsener gelingt es Saroo, die Begebenheiten mit den Augen eines Kindes und dadurch auch mit einer gewissen Naivität zu beschreiben. Wie gut, dass er so ein erstaunliches Gespür hatte, auch als Fünfjähriger, und dadurch einigen Gefahren ausweichen konnte. Die Chance, adoptiert zu werden und in einer so netten Familie aufzuwachsen, dieser unglaubliche Zufall hält den Leser in Bann. Genauso ist es, wenn Saroo mit Hilfe von Google Earth und seinen Erinnerungen versucht, seinen Heimatort zu finden. Man fiebert mit und überlegt, ob er sich als kleiner Junge vielleicht gar nicht den richtigen Namen des Ortes usw. gemerkt hat. Und so ist es ja im Prinzip auch.
Dann darf man teilnehmen an dem glücklichen Moment, wenn er trotz aller Zweifel, auch der Zweifel seiner Adoptiveltern, nach Indien fliegt um seine wirkliche Familie zu finden.
Alles kommt zu einem guten Ende, man kann auch zwei Familien lieben. Die tiefe Demut, die den jungen Mann nach seiner Indienreise erfüllt, erfüllt auch den Leser und lässt ihn nicht so schnell wieder los.