Mein langer Weg nach Hause - Suche nach den wahren Eltern

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
evelyn Avatar

Von

Der 5-jährige Saroo steigt während eines Ausflugs, als ihn sein älterer Bruder alleine lässt, in einen falschen Zug ein und kommt nach einer ängstigenden und einsamen Fahrt in die Großstadt Kalkutta. Dort versucht er zunächst den Weg nach Hause zu finden, was sich jedoch schwierig gestaltet, da er noch nicht lesen kann und wohl auch wie sich später herausstellt den Heimatort falsch bzw. undeutlich ausspricht. Zunächst schlägt er sich alleine durch, wird dann aber zum Glück von einem Jungen auf die Polizeistation gebracht, die Polizisten bringen ihn dann in ein Waisenhaus. Da seine Familie nicht auffindbar ist, wird er zur Adoption freigegeben. Er wird von liebevollen Pflegeeltern in Australien aufgenommen, erst mit 30 Jahren kehrt er nach Indien zurück, da er nach langer akribischer Suche seine Heimatstadt auf Google Earth wiedererkannt hat.

Eine eindrucksvolle, wahre Geschichte, die aber teilweise etwas zu emotionslos erzählt wird. So wird die Suche am Computer sehr langatmig erzählt, ohne die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, die Saroo zweifellos empfunden haben muss, deutlich zu machen. Auch die Ängste vor einer erfolglosen Suche und dem daraus resultierenden Verlust bzw. in Frage stellen der Kindheitserinnerungen kommt nicht klar heraus, sondern wird nur angedeutet. Schön fand ich die Begegnung mit seiner Mutter und die aus seiner Rückkehr resultierenden Feierlichkeiten, gut fand ich ebenfalls dass Saroo alle Orte und Menschen, die eine wichtige Rolle in seiner Kindheit gespielt haben besucht. Wobei ich es sehr überraschend fand wie gut sich Saroo an seine Vergangenheit erinnert obwohl er erst ein 5jähriges Kind war und mittlerweile 25 Jahre vergangen sind.