Wo findet Saroo seine Heimat?

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Schon den Klappentext dieses Buches fand ich einfach unglaublich toll und so erging es mir mit dem Buch auch. Es ist eine unfassbare Geschichte, die Saroo Brierley da passiert ist. Schon die Tatsache, dass er als fünfjähriger Junge in einen Zug steigt, um dann im 1700 Kilometer entfernten Kalkutta zu landen, ist einfach unbegreiflich. Es ist klar, dass es Saroo geholfen hat, dass er schon früh auf sich selber aufpassen musste, weil seine alleinerziehende Mutter arbeiten gehen musste, um für die Familie mit vier Kindern zu sorgen. So hat er es irgendwie auch geschafft, auf den sehr gefährlichen Straßen von Kalkutta zu überleben und in einem Kinderheim zu landen, in dem er versorgt wurde und sogar Freundschaften schloss.

Nachdem die Heimleitung alle Möglichkeiten versucht hat, um die Familie von Saroo wiederzufinden, dies aber nicht gelang, weil der fünfjährige Junge nicht wirklich genau sagen konnte, woher er stammte, wurde er dann zur Adoption freigegeben. Ziemlich schnell fanden sich geeignete Adoptiveltern und so landete Saroo in Australien, wo er sich dank der liebevollen Betreuung seiner neuen Eltern auch schnell zurechtfand und einlebte.

Trotzdem ließ ihn der Gedanke an seine Herkunft nicht los und er versuchte weiterhin herauszufinden, woher er kam, um so seine Familie hoffentlich wiederfinden zu können. Mit Google Earth hat er es schließlich geschafft, die Nadel im Heuhaufen, also seinen Geburtsort unter allen Orten Indiens durch seine Erinnerung an diesen Ort wiederzufinden. So hat er sich auf die Reise begeben, um diesen Ort wieder zu betreten und er hoffte eben, so auch seine Mutter und seine Geschwister wieder in die Arme schließen zu können.

Das Buch ist sehr angenehm zu lesen, denn Saroo beschreibt sehr gut, was ihm in vielen Situationen durch den Kopf geht und so versteht man als Leser auch sehr gut, warum er gewisse Dinge so gemacht hat. Dass er seine Familie wiederfindet, ist seinen Erinnerungen zu verdanken, die er nie vergessen wollte und an die er immer wieder gedacht hat, damit das nicht passiert. Außerdem ist es natürlich seiner beharrlichen Suche zu verdanken. Es wäre schön, wenn dieses Buch auch anderen Menschen als Inspiration dienen könnte, die vielleicht ein ähnliches Schicksal haben.