Alba - meine Heldin

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suse9 Avatar

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Mein Leben als Pinguin ist ein locker leichter Roman, der in humorvollem Ton von Verlassenen, Betrogenen, Suchenden und Traurigen handelt. Also ist dies kein Buch für mich, und ich verzichte somit gerne auf ein Exemplar. Und doch habe ich mich beim Lesen der Probe amüsiert.

Aus drei Perspektiven werden die Abenteuer einer Reise in die Antarktis beleuchtet. Dabei fand ich die Sicht der umtriebigen Alba am sympathischsten, Thomas hatte mein Mitgefühl, und die überspannte Wilma hat ihr Herz auf dem richtigen Fleck.

Die beziehungsunfähige Wilma erfüllt sich ihren Traum und will die Pinguine besuchen. Mutig ist sie, aber auch hochgradig tolpatschich und wirkt dadurch unbeholfen. Wer aber alleine bis nach Paris kommt, kann so dumm nicht sein. Die Autorin schildert ihre chaotische Anreise zwar farbenfroh, ich finde dies aber teilweise überzogen und denke, dass mich Wilma mit der Zeit nerven würde. Thomas, der sich gleich als Beschützer beweisen kann, schießt etwas über das Ziel hinaus, als er vergisst, dass Wilma nicht eines seiner abwesenden Kinder ist, und ihr hilft, verkleckerten Joghurt zu beseitigen. Er ist aber der Fels, den sich jede Frau wünscht und seine Perspektive fand ich sehr lesenswert. Am Besten hat mir aber die 72jährige - gefühlte 36 Jahre - Alba gefallen. Eine Geschichte nur über sie wäre interessant und ihre Gedankenwelt habe ich gerne betreten. Eine Reise mit Alba zu den Pinguinen hat Potential, verspricht sie doch aufregend zu werden. Alleine wegen ihr könnte ich meine Entscheidung, das Buch nicht zu lesen, noch einmal überdenken.

Drei Sterne für Alba.