Ein großer Spaß

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melange Avatar

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Schon mit der Einführung macht sich Katarina Mazetti Freunde: Ungeniert erzählt sie, dass sie selber nicht immer jedes Wort in Büchern liest und gerne uninteressante Passagen nur überfliegt. Zusätzlich erteilt sie dann eine Anleitung, welche Teile ihres Buchs sie für unbedingt lesenswert hält und welche für den Fortlauf der Geschichte nicht ganz so wichtig sind. Danach die Vorstellung ihrer Charaktere - an dieser Stelle musste ich breiter grinsen (ein zartes Schmunzeln entlockte die eben genannte Nabelschau).

Das Buch beginnt und lässt keine Wünsche offen. Erfrischend respektlos stellt die Autorin ihre Figuren vor - allesamt echte Typen, die ihr Päckchen zu tragen haben. Nur dass diese Päckchen im Gegensatz zur Angewohnheit vieler nordischer Autoren nicht nur schwer auf den Schultern der Akteure lasten, sondern zur Freude des Lesers genüßlich auf dem Feld der Peinlichkeiten ausgebreitet werden. So ein Buch macht Spaß in der tristen Winterzeit, selbst dann, wenn es um ewiges Eis geht (was ich mir im Moment ungern antue - die Dokus im Fernsehen ignoriere ich gerade völlig).