Feldherr ohne Kavallerie trifft auf unterbissbehaftete Maid

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
tochteralice Avatar

Von

Wilma, die komplexbeladene Lehrerin mit Unterbiss und Tomas, der Feldherr, der von seiner Kavallerie - seiner Frau mit den beiden Kindern - verlassen wurden, lernen sich schon auf dem Flug nach Santiago kennen. Die Reise wird aus der Sicht dieser beiden Reisenden, sowie der Lebedame Alba - 72 Jahre alt, gefühlt jedoch erst 36 - kommentiert. Schon in der Leseprobe wird deutlich, dass es der Autorin gelingt, die Unterschiedlichkeit der Figuren in ihren Schilderungen darzulegen.

Wilma ist chaotisch und hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt, Tomas entpuppt sich als guter Beobachter mit ironischen Kommentaren, leidet aber noch sehr unter dem Verlust seiner Familie und bedingt dadurch unter Stimmungswechsel. Alba zehrt wie viele ältere Menschen von ihrer glorreichen Vergangenheit als Verführerin und Liebhaberin.

Durch die unterschiedlichen Sichtweisen erschliesst sich bereits die Struktur der Reisegesellschaft. Der Erzählstil lässt auf eine witzige, keinesfalls anspruchslose Story hoffen - die inhaltliche Orientierung: die Schilderung einer Gruppenreise ist genau das Richtige, um kalten, unwirtlichen Wintertagen zu entfliehen.