Originell und amüsant

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regenprinz Avatar

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Nett von der Autorin, im Vorwort zu erklären, wie sie das Buch aufgebaut hat und dem Leser zu erlauben, uninteressante Passagen ggf. zu überblättern. Nötig wäre es nicht unbedingt gewesen, denn durch die Kapitelüberschriften erklären sich die wechselnden Perspektiven ja von selbst. Aber das erste Grinsen hatte ich nach dem Vorwort schon im Gesicht, als die Autorin z.B. erwähnte, dass sie persönlich Schlägereien in Büchern überblättert. Richtig lachen musste ich dann das erste Mal bei ihrer Figurenkurzvorstellung - bereits hier fällt auf, wie genau sie beobachtet und wie prägnant sie charakterisiert.

Die folgenden Kapitel bestätigen den ersten Eindruck. Wilma, die in hilfloser Wut auf die Franzosen mit einem Pinguin auf Rädern durch den Flughafen irrt, konnte ich geradezu vor mir sehen. Die eingestreuten Erinnerungen an ihre Kindheit zeigen dabei, dass dies kein albern-oberflächliches Buch ist. Ebenso gut dargestellt die beiden Mitreisenden: Tomas, der mit seinem Leben hadernde Exjournalist und Exvater, und Alba, die 72jährige, die sich nur halb so alt fühlt. Originelle Figuren, psychologisch sehr gut ausgearbeitet und mit angedeuteten Hintergrundgeschichten, die mich jetzt schon neugierig machen. Die lockere und charmante Erzählweise macht dabei ebenso Lust auf mehr, wie der feine Humor, der stetig durchschimmert.

Fazit: Eine originelle und äußerst vergnügliche Leseprobe!