Mein Leben als Pinguin - Erkenntnisse im Eis...

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parden Avatar

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Eine schwedische Reisegruppe reist von Stockholm in die Antarktis. Viele Ornithologen sind dabei, die vor allem an der Vogelwelt interessiert sind, die einem auf der Reise in mannigfaltiger Art vor das Fernglas kommt.
Aber es gibt auch Personen, die diese Reise aus anderen Gründen unternehmen. Zwei Frauen um die 50 zum Beispiel, die unter den mitreisenden Herren neue Partner zu finden hoffen. Oder auch die drei Protagonisten: Wilma (32), Tomas (34) und Alba (72).

Im Buch wechselt kapitelweise die Erzählperspektive. Meist wird aus der Sicht der drei Protagonisten geschrieben, teilweise aber auch aus der Perspektive weiterer Mitreisender. Das stört den Erzählfluss aber keineswegs. Immer weiter gleitet der Leser so mit dem Schiff und seinen Passagieren der Antarktis entgegen - und begleitet sie ein kleines Stück auf ihrem Lebensweg.
Nach und nach gelangt der Leser aber auch von der glatten Oberfläche der dargestellten Personen - so wie jeder von uns sie erlebte, wenn er ihnen zum ersten Mal begegnen würde - in ihre tieferen Regionen. Einzelne Facetten werden sichtbar, und deutlich wird, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat. Aber jeder hat einen anderen Weg gefunden, damit umzugehen...

Symbolisch steht diese Reise auch für eine Reise der Protagonisten zu sich selbst - für den einen mehr, für den anderen weniger. Und die Erkenntnis reift, dass es nie zu spät ist umzudenken, umzukehren und seinem Leben eine neue Richtung zu geben.
Das Ganze geschieht mit einer Leichtigkeit des Schreibens, völlig unaufdringlich, nicht moralisierend oder mit erhobenem Zeigefinger. Nur als Möglichkeit: es gibt einen Weg.

Für mich ein besonderes Buch - und am Ende habe ich mich nur ungerne von den Reisenden verabschiedet...
Ein Buch, das ich mit Sicherheit auch noch ein zweites Mal lesen werde.