Normal mit dem Unnormal-Gen

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Anouks größter Wunsch ist Normalität. Mit dem neuen Schuljahr will sie das endlich leben. Die richtige Musik hören, die richtige Kleidung tragen, die richtigen Freundinnen haben – doch an ihr und ihrem Leben ist nichts normal. Zwei Mütter, ein Metalmusiker als Vater und dann taucht auch noch der einzige Mensch in ihrer Klasse auf, der alle Einzelheiten über sie kennt. Anouk ist von der Normalität so weit entfernt wie es nur geht.

Ein locker-flockig geschriebenes Buch, das aus der Sicht Anouks berichtet und zwischen normalen Teenagerproblemen und der zeitlosen Suche nach der eigenen Identität erzählt. Die Sprache ist zeitgebunden, etwas, das ich immer sehr schade finde, weil damit auch das Buch oft nur eine Zeiterscheinung ist; allerdings bleibt sie glaubhaft, ein Balanceakt, der nur wenigen Büchern gelingt. Der Autorin gelingt es auch trotz des jugendlichen Tons ein gutes Niveau zu halten. Das alles macht es zu einer tollen Neuerscheinung auf dem Jugendbuchmarkt.

Die Geschichte zieht einen in den ungewöhnlichen Alltag eines Mädchens, das sich zwar anpassen will, aber doch noch dabei ist, herauszufinden wer sie ist und sich niemals verleugnen möchte. Die Unsicherheiten eines normalen Teenagers werden hier in einen verschärften Kontext gestellt, der das Buch noch einmal so interessant macht.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es nur weiterempfehlen. Eine lockere Unterhaltungslektüre mit Witz und Originalität.