interessante Einsichten

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murmel Avatar

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 interessante Einsichten,

habe ich durch dieses Buch in die pakistanische Kultur gewonnen. Die Familiengeschichte faszinierte mich: Zaki wächst vaterlos mit seiner Cousine Samar Api auf, die ihn in ihre Geheimnisse einweiht. Nach und nach erfährt man auch die Geschichte seiner Mutter und deren Eltern. Später auch die der Hausangestellten, der Großmutter und deren Schwester, also hauptsächlich der weiblichen Familienmitglieder. Was die Männer denken und fühlen erfährt man kaum. Ausführlich wird auch die Phase des Kennenlernens von Zakis Eltern beschrieben. Immer wieder versöhnen sich Schwiegermutter und -tochter, die doch so konträre Ansichten haben und bleiben trotz des Todes von Sami als Lebensgemainschaft zusammen. Ein Leben allein wagt die sonst so moderne und aufgeschlossene Zakia nicht (wohl nicht nur aus finanziellen Gründen). Ein Leben mit der Schwiegermutter ist wohl immer noch besser als zu den Eltern zurückzukehren.

 Gern  hätte ich ein paar mehr Erklärungen zu einigen uns fremden Kleidungsstücken und Bräuchen gehabt. Auch die politischen Handlungen waren schwer durchschaubar. Eigentlich hätte ich nachlesen müssen und das hoffe ich mir bei dieser Art von Büchern zu ersparen. Das heißt, ich hatte gehofft nach der Lektüre dieses Buches mehr über die Geschichte und Politik Pakistans zu wissen, quasi nebenbei. Am Anfang hätte mir ein Hinweis auf das Glossar gut getan, ich habe es nämlich leider erst am Ende entdeckt. 

Immer wieder hat die Erzählebene, bzw. die Zeit gewechselt, was Anfangs etwas verwirrend war, aber letztendlich sehr viel Spannung gebracht hat. Erstaunlich war für mich immer wieder der Wechsel zwischen der Freiheit die die Frauen, besonders in Lahore genossen und dann wieder resoluter Strenge und Überwachung. In anderen Büchern dieser Art über islamische Frauen wird immer nur die Unterdrückung beschrieben.