Metropolis Berlin: Die Rote Burg

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rauscheengelsche Avatar

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Was mir bei Büchern grundsätzlich gefällt, ist Kartenmaterial, damit man als Leser die Dimensionen nachvollziehen und sich orientieren kann. Ich kenne zwar Berlin, aber schätzungsweise war die Lage 1926 doch etwas anders als 90 Jahre später.
Die Handlung startet ohne Vorwarnung mit dem mord - überzeugend gemacht die Tierpark Idylle, die mit dem Wärter aufgebaut wird, alles normal, alles wie immer, und dann jäh mit einem Satz zerstört wird. Die Tatortuntersuchung ist glaubwürdig geschildert, ein paar Beobachtungen und Befragung, Fotos - das war's. Keine aufwändige Technik, wie man das heute erleben würde. Lediglich die Presse war schon so reißerisch, wie das auch heute wäre. Ebenfalls auffällig und überzeugend: die Handlung streckt sich über mehrere Tage und oftmals kommt es zu keinem nennenswerten Erkenntnisgewinn, was das Buch deutlich von aktuellen Krimis und Thriller unterschiedet, die mit hohem Tempo im Sekundentakt agieren und auf diese Weise versuchen Spannung aufzubauen. Protagonist Martin gefällt mir auch so weit, wenn man auch schwerlich viel über ihn sagen kann zu diesem Zeitpunkt.