Da wäre mehr drin gewesen

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seffe64 Avatar

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Das Buch fängt spannend an. im Löwenkäfig findet man die Überreste einer männlichen Leiche und damit beginnt das Ratespiel: wer war der Tote und warum musste er sterben....und warum auf gerade diese Weise?

Vor der Kulisse Berlins im Jahre 1926, in der Zeit zwischen den 2 Katastrophen, spielt das Leben verrückt. Armut und Elend auf der einen, Gier und Lebenslust und Völlerei auf der anderen Seite.
Dazwischen der Kommissar, der sich nach Kräften müht diesen skurrilen Fall zu lösen.

Von der Idee sehr vielversprechend, leider ist die Umsetzung dann nicht so gelungen, wie ich es mir erhofft hatte. Die Personen sind mir zu eindimensional und manche Geschehnisse wirken schon arg konstruiert. Besonders ärgerlich fand ich, wenn, wie zum Beispiel bei den Verhören, der Leser mit psychologischem Kram gepeinigt wird, der einfach lächerlich ist. Der Ermittler versucht in den Gesichtern zu lesen, wendet Tricks und Kniffe an, die noch nicht mal im Kindergarten funktionieren und müht sich nach Kräften das Bild eines raffinierten Kriminalbeamten zu vermitteln...vergebens....

Was mich auch stört, sind die Ähnlichkeiten mit den Fällen des Gereon Rath. Kokain. die Ringvereine, selbst die Abhängigkeit des Ermittlers von einem Kriminellen ( der allerdings bei Rath mit Marlowe etliche Klassen hochkarätiger ist !), all das scheint einem sehr, allzu sehr bekannt zu sein.

Ich mag die Bücher des Herrn Kutscher sehr und das Buch " Die Rote Burg " wirkt insgesamt einfach wie eine nicht ganz gelungene Kopie.