Klasse Idee

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rebekkat Avatar

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Das E-Book "Die Rote Burg" gehört zu einem ganz neuen Konzept. Es handelt sich um drei abgeschlossene, von drei Autoren verfasste Werke, deren Personen einander in den einzelnen Geschichten begengnen. So lernt man einzelne Personen besser kennen. Jedes E-Book ist trotzdem in sich abgeschlossen und man muss nicht unbedingt alle lesen - aber die Idee finde ich klasse! ;-)

Martin Foster, Kriminalkommissar im Jahre 1926, ermittelt im Mordfall "Löwentoter": ein Mann wurde im Zirkus Busch dem Löwen zum Fraß vorgeworfen. Foster arbeitet sich langsam an den Täter heran, trotz mangelnder technischer Mittel, wie sie heutzutage "normal" sind; und genau das finde ich sehr interessant. Der private Martin Foster versucht zwar seine Arbeit in der Roten Burg zu lassen, das klappt aber nicht immer, auch waren die Dienstzeien echt lang. Nebenbei gibt es auch eine Liebesgeschichte und hier und da prickelt es dann mal, da Martin Foster lieber erstmal nichts allzu festes will. Martin wird von dem Löwenfall abgezogen um den Selbstmord/Mord an einem Adeligen Spross zu untersuchen, trotzdem arbetet er heimlich und auch mit Hilfe einer Wahrsagerin an dem Löwenfall.

Cover: wenig dramatisch, aber dennoch schön, zeigt es die Rote Burg und wohl Martin.

Schreibstil: locker, ab und an in Berlinerisch lernen wir Ermittlungsarbeit kennen, die an Sysiphus denken lässt, daher zieht sich der Fall halt in die Länge, was mich nicht stört.

Toll fand ich die Ringvereine, das sind "Vereine", in denen sich ehemalige Häftlinge zusammenschließen, sich und ihre Famlien gegenseitig absichern und trotzdem weiter eher dem Verbrechen wie Prostitution, Einbruch, Drogen, zugewandt sind. Auch die Geschichte, die zunehmend offene Judenfeindlickeit, wurde sehr gut dargestellt.
Ein schöner, "alter" Krimi, der erst lange braucht, um dann schnell zum Ende zu kommen.