Metropolis Berlin: Die Rote Burg

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Die Geschichte spielt im Berlin der 20er Jahre. Im Cirkus Busch werden im Löwenkäftig die Reste eines Toten gefunden. Da der Löwe nicht viel von seinem Opfer übrig gelassen hat, ist die Identifizierung nicht gerade einfach. Mit der Lösung des Falles wird Kriminalkommissar Martin Forster beauftragt, der es nicht leicht hat die Identität des Toten und das Motiv des Täters herauszufinden. Sein Vorgesetzter, Ernst Gennat, setzt ihn wegen des Presserummels unter Druck und dringt auf eine schnelle Aufklärung des Falles. Forster muss in den Ringervereinen Berlins (zu der damaligen Zeit waren das kriminelle Vereinigungen, in denen man nur aufgenommen wurde, wenn man einmal im Gefängnis gesessen hat) ermitteln. Die Ermittlungen verlaufen meist im Sand und nur zufällig erfährt er von einem Kontrollmädchen (Prostituierten) den Namen des Opfers. Daraufhin wird dessen Wohnung nach Spuren untersucht und über eine Nachbarin erfahren sie von einer angeblichen Freundin. Diese bleibt trotz Aufruf in der Zeitung verschwunden.
Dem Autor ist es gelungen die 20er Jahre in Berlin lebendig darzustellen und man kann sich die Goldenen 20er und auch den sich anbahnenden Judenhass bildlich vorstellen. Auch die zu der damaligen Zeit der Polizei zur Verfügung stehenden Ermittlungsmöglichkeiten, wie z.B. das Spurensicherungsauto (auch Mord-Auto genannt) werden gut beschrieben.
Der Roman ist spannend und locker zu lesen, die Dialoge im Berliner Dialekt runden das ganze noch ab.