Erschütternd und zugleich voller Humor!

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aureana Avatar

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Das Cover hat mich sofort angesprochen, weil ich Sonnenuntergänge in wunderbaren Rot- und Orangetönen über alles liebe. Ich denke, dass es ausdrücken soll, dass auch nach jedem furchtbaren Tag die Sonne wieder auf- und untergeht und so ein Stück Normalität bleibt.

Die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist nüchtern, aber stellenweise auch sehr humorvoll. "Das war lange bevor sich auch der letzte Depp die Zehnenägel in allen Farben lackierte" lies mich zum Beispiel sehr schmunzeln.

Es liest sich so, als ob die junge Frau sehr tough nach außen ist, man merkt aber auch wie schockiert sie über die Avancen des Milchmanns ist, der geradezu wie ein Stalker wirkt. Ich spürte sowohl bei seinem Auftreten und bei den Bemerkungen und der Art von Schwager Eins eine große Bedrohung. Ich würde diesen Männern nicht alleine begegnen wollen.

"Wie also konnte man Opfer von etwas sein, das es gar nicht gab?". Der Satz hat mich sehr zum Nachdenken gebracht und es ist traurig zu realiseren, dass unangemessene Annährungen noch immer so weit verbreitet sind und man sich als Frau oft schuldig fühlt, dass man selbst etwas falsch gemacht hat oder zu empfindlich ist. Wenn man sich bedroht fühlt, dann ist der andere Mensch zu weit gegangen. Punkt.

Auch das Thema der Religionskriege in Nordirland ist sehr gut auf den Punkt gebracht und ich bin gespannt, wie sich die Geschichte zwischen der jungen Frau, dem Milchmann und dem Vielleicht-Freund weiterentwickelt. Ich hoffe ja, dass der Milchmann ab sofort nur noch am Rande vorkommt.