Welt ohne Geld: Gute Idee, aber leider nicht überzeugend

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miltonia 01 Avatar

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Der Eigenbrötler Ede bemerkt eines Tages, dass er anhand seines Juckens in der Kniekehle die Zahlen beim Roulette vorhersehen kann. Obwohl er von dieser Gabe nur sehr vorsichtig und überlegt Gebrauch macht, gerät er doch in die Fänge einer Bande russischer Gangster, die mit ihm um die Welt in alle möglichen Spielcasinos zieht und dort dann ganz groß abräumt.

Ede versucht zwar immer wieder, den Russen zu entkommen, aber das ist nicht so einfach. Immer wieder findet ihn die Bande, hauptsächlich, um irgendwann den ganz großen Jackpot abzuräumen. Dieser soll sich in den türkischen Bergen befinden. Und dort kommt es zum ganz großen Showdown, bei dem urplötzlich sämtliches Geld aus der Welt verschwindet und die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen nach einem Bonussystem abgewickelt werden.

Die Idee ist nicht schlecht, aber einerseits ist auch schon der Kommunismus mit ähnlichen Gedanken und Versuchen an der menschlichen Natur gescheitert und andererseits ist der Weg im Buch zum Teil recht ermüdend. Roulette-Fans werden hier sicher groß auf ihre Kosten kommen, aber auf die Dauer ist es nicht sooo spannend, immer wieder neue Zahlen- und Farbkombinationen erläutert zu bekommen. Auch die Übereinstimmung von bereistem Land mit Telefonvorwahl und Roulettezahl ist mir eher undurchsichtig.

Ich glaube auch nicht, dass sich mit dem Verschwinden des Geldes mit einem Schlag die ganze Welt bessert und läutert, es wird immer Menschen geben, die einen höhere Stufe erreichen wollen, ohne die entsprechende Arbeit oder gesellschaftliches Engagement als Gegenleistung zu erbringen und es wird immer wieder korrupte Menschen geben, die in den Entscheidungskommissionen derartige Bestrebungen bedienen.

Aber vielleicht finden ja phantasiebegabtere Menschen als ich es bin Freude an dieser schönen Utopie, denen würde ich das Buch gerne empfehlen. Bis dahin von mir 3 Sterne.