Minus 18 Grad

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
silvandy Avatar

Von

Stefan Ahnhem lässt Fabian Risk zum dritten Mal ermitteln. Im Beisein vieler Augenzeugen fährt ein Auto direkt ins Hafenbecken. Laut Obduktion war der Tote am Steuer jedoch schon sehr viel länger tot als zu nächst angenommen. Aber wie kann ein Mann, der bereits seit zweieinhalb Monaten tot ist, noch Termine beim Makler und mit dem Bankberater wahrnehmen?
Fabian Risk, Kommissar bei der schwedischen Polizei in Helsingborg, und sein Team beginnen zu ermitteln. Dabei gibt es in seiner Dienststelle neben der Ermittlungsarbeit auch menschliche Probleme mit seiner Chefin, die sich regelmäßig krank meldet und seit der Trennung von ihrem Mann scheinbar auch ein Alkoholproblem hat.
Aber es bleibt nicht bei diesem einen Fall – es scheint fast so, als sei ein Serienmörder am Werk. Fabian hat einen schrecklichen Verdacht und die Indizien sprechen eine deutliche Sprache. Der Mörder übernimmt das Leben seiner Opfer. Der Tote im Hafenbecken war nicht sein erstes Opfer, und noch lange nicht sein letztes.
Man ist bereits nach den ersten Seiten mitten im Geschehen dabei. Der Erzählstil ist flüssig, aber auch bildhaft und man kann sich in die Protagonisten sehr gut hineinversetzen. Der Leser erlebt hautnah die Grausamkeit, mit der der Mörder vorgeht – es geht einem unter die Haut. Auf der anderen Seite fiebert man mit den ermittelnden Beamten mit, die vor großen Herausforderungen stehen. Denn die Zahl der Toten steigt mit der Anzahl der Kapitel.
Die Protagonisten sind tiefgründig und glaubhaft charakterisiert. Man sieht nicht nur die berufliche Seite, der Autor beleuchtet auch das Privatleben seiner Protagonisten. Das macht für mich die Personen interessanter und den Krimi authentischer. Fabian kämpft nicht nur mit den Ermittlungen, sondern auch mit Eheproblemen.
Der Krimi ist kurzweilig zu hören, ein Ereignis jagt das nächste. und der Leser ist von Anfang an gefesselt.
Die Story selber hat mehrere Erzählstränge. Auf der einen Seite versuchen die schwedischen Behörden einen Täter dingfest zu machen, der skrupellos Menschen ermordet und deren Identität übernimmt. Auf der anderen Seite ermittelt Dunja Hougaard in Dänemark in mehreren Fällen von brutalen Anschlägen auf Obdachlose. Dabei werden ihr von ihrem ehemaligen Vorgesetzten immer wieder Steine in den Weg geworfen.
Erschreckend für mich, war die Gewalt und Brutalität gelangweilter Jugendlicher gegenüber unschuldigen Mitmenschen. Da wird auch vor Mord nicht zurückgeschreckt. Als Dunja dann herausfindet, das Fabians Sohn Theo in kriminellen Kreisen verkehrt, war das Spannung pur.
Überhaupt ist das Buch von Anfang an spannend und aufgrund der Vielzahl der Ereignisse steigert sich der Spannungsbogen kontinuierlich.
Stefan Ahnhem schafft einen erschütternden Thriller, in welchem er dem Leser die negativen Tendenzen der Gesellschaft gnadenlos vor Augen führt.
Ich habe mir das Hörbuch angehört und muss sagen, dass David Nathan diese fantastisch umgesetzt hat. Er macht echt einen guten Job als Hörbuchsprecher und zieht den Zuhörer mit seiner Stimme in seinen Bann, so dass es eine Freude ist ihm zuzuhören. Man bleibt einfach dabei.
Mein Fazit:
Ein spannender und äußerst lesenswerter Thriller.