Absolut unerwartet
Das Cover spiegelt mit keinem bisschen das wider, was den Leser im Buch erwartet. Lediglich die Flammen der Tragödie werden verhalten gezeigt, doch das ganze Ausmaß der einen verhängnisvollen Nacht wird verschwiegen und dem Leser erst im Hauptteil des Buches nahegebracht.
Das Buch beschreibt die Geschichte eines kleinen amerikanischen Dorfes, in dem koreanische Einwanderer eine Luftdruckkammer in Form eines U-Boots betreiben, um damit kranke Patienten, zu meist Kinder, zu heilen. Als es eines abends zu einer Explosion kommt, sterben zwei der Patienten im Feuer. Ein Jahr später findet sich der Leser im Gerichtssaal wieder. Die Mutter des zu Tode gekommenen autistischen Kindes ist angeklagt und ihr wird zu Last gelegt, das Feuer bewusst gelegt und damit die verhängnisvolle Explosion herbeigeführt zu haben. Doch nichts ist wie es scheint, und keiner der Beteiligten scheint frei von Schuld zu sein, was diese besondere Nacht angeht.
Nachdem der Leser den Vorfall im prologähnlichen Abschnitt präsentiert bekommt hat und ein bisschen braucht, um die Lage zu erfassen, findet er sich im Anschluss ein Jahr später im Gerichtssaal wieder. Hier wird dem Leser in aller Genauigkeit dargelegt, was an dem einen Abend im Sommer vor einem Jahr passiert ist. Dabei werden nicht nur im Zeugenstand viele unterschiedliche Bewohner befragt, auch erfährt der Leser die Gefühlslage der einzelnen Menschen, die Geheimnisse, die diese wahren und was wer genau zu welchem Zeitpunkt getan hat. Dabei bedient sich die Autorin der Sicht der unterschiedlichen Charaktere, zwischen denen sie gekonnt springt. Sie lässt die Menschen zur Sprache kommen, wenn es sich auch für den Leser richtig anfühlt und die Wahrheit den notwenigen Tritt bedarf, um den Leser auf die richtige Fährte zu locken.
Für den Leser ist es bald eine Leichtigkeit, sich in die unterschiedlichen Menschen hineinzuversetzen. Er weiß genau, wer wann spricht, in welcher Situation er sich gerade befindet und welche Geheimnisse der jeweilige birgt. Dem Lesefluss wird durch diese Art des Schreibens in diesem Moment nicht beeinflusst. Im Gegenteil: durch die Sprünge zwischen den einzelnen Charakteren baut der Leser eine Beziehung zu den Menschen auf, entwickelt Sympathien, aber auch Abneigungen und überdenkt nicht nur einmal seine Vorurteile manchen gegenüber.
Darüber hinaus schafft es Angie Kim, niemals die ganze Wahrheit auszusprechen, sondern den Leser immer nur mit genügend Informationen zu füttern, dass es einen Schritt weitergeht, jedoch nie zu weit. Lügen werden eingebaut, sollten sie nicht von Anfang an schon geherrscht haben, Behauptungen und Verdächtigungen sind an der Tagesordnung.
Dass die Autorin nebenbei noch menschliche Verzweiflung aufgreift und diese darstellt, dass der Leser zu vielem eine neue Einstellung entwickelt, scheint nebensächlich, doch erweckt es auch nochmal eine neue Sichtweise auf viele Elemente.mn
Das Buch ist absolut spannend geschrieben und fesselt den Leser an die Geschichte. Einblicke, Rückzüge, Intrigen und Verzweiflungstaten sind so gut miteinander verflochten, dass es eine gewisse Herausforderung an den Leser darstellt, doch den Spaß am Lesen nicht nimmt.
Ich war positiv überrascht von dem Buch und würde es definitiv weiterempfehlen.
Das Buch beschreibt die Geschichte eines kleinen amerikanischen Dorfes, in dem koreanische Einwanderer eine Luftdruckkammer in Form eines U-Boots betreiben, um damit kranke Patienten, zu meist Kinder, zu heilen. Als es eines abends zu einer Explosion kommt, sterben zwei der Patienten im Feuer. Ein Jahr später findet sich der Leser im Gerichtssaal wieder. Die Mutter des zu Tode gekommenen autistischen Kindes ist angeklagt und ihr wird zu Last gelegt, das Feuer bewusst gelegt und damit die verhängnisvolle Explosion herbeigeführt zu haben. Doch nichts ist wie es scheint, und keiner der Beteiligten scheint frei von Schuld zu sein, was diese besondere Nacht angeht.
Nachdem der Leser den Vorfall im prologähnlichen Abschnitt präsentiert bekommt hat und ein bisschen braucht, um die Lage zu erfassen, findet er sich im Anschluss ein Jahr später im Gerichtssaal wieder. Hier wird dem Leser in aller Genauigkeit dargelegt, was an dem einen Abend im Sommer vor einem Jahr passiert ist. Dabei werden nicht nur im Zeugenstand viele unterschiedliche Bewohner befragt, auch erfährt der Leser die Gefühlslage der einzelnen Menschen, die Geheimnisse, die diese wahren und was wer genau zu welchem Zeitpunkt getan hat. Dabei bedient sich die Autorin der Sicht der unterschiedlichen Charaktere, zwischen denen sie gekonnt springt. Sie lässt die Menschen zur Sprache kommen, wenn es sich auch für den Leser richtig anfühlt und die Wahrheit den notwenigen Tritt bedarf, um den Leser auf die richtige Fährte zu locken.
Für den Leser ist es bald eine Leichtigkeit, sich in die unterschiedlichen Menschen hineinzuversetzen. Er weiß genau, wer wann spricht, in welcher Situation er sich gerade befindet und welche Geheimnisse der jeweilige birgt. Dem Lesefluss wird durch diese Art des Schreibens in diesem Moment nicht beeinflusst. Im Gegenteil: durch die Sprünge zwischen den einzelnen Charakteren baut der Leser eine Beziehung zu den Menschen auf, entwickelt Sympathien, aber auch Abneigungen und überdenkt nicht nur einmal seine Vorurteile manchen gegenüber.
Darüber hinaus schafft es Angie Kim, niemals die ganze Wahrheit auszusprechen, sondern den Leser immer nur mit genügend Informationen zu füttern, dass es einen Schritt weitergeht, jedoch nie zu weit. Lügen werden eingebaut, sollten sie nicht von Anfang an schon geherrscht haben, Behauptungen und Verdächtigungen sind an der Tagesordnung.
Dass die Autorin nebenbei noch menschliche Verzweiflung aufgreift und diese darstellt, dass der Leser zu vielem eine neue Einstellung entwickelt, scheint nebensächlich, doch erweckt es auch nochmal eine neue Sichtweise auf viele Elemente.mn
Das Buch ist absolut spannend geschrieben und fesselt den Leser an die Geschichte. Einblicke, Rückzüge, Intrigen und Verzweiflungstaten sind so gut miteinander verflochten, dass es eine gewisse Herausforderung an den Leser darstellt, doch den Spaß am Lesen nicht nimmt.
Ich war positiv überrascht von dem Buch und würde es definitiv weiterempfehlen.