Man weiß noch nicht, wohin es gehen soll

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missmarie Avatar

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Coel erzählt mit hohem Tempo, Ortswechsel stehen an der Tagesordnung und während man gerade noch mit ihren Freundinnen zum Fernsehabend in der Wohnung sitzt, steht man im nächsten Satz mit der Autorin in einer öffentlichen Toilette. Nebenher hat der Leser erfahren, dass Coel an Anosmie, also Geruchsverlust leidet. Diese schnelle Erzählweise und die direkte Leseransprache, das offene Formulieren - all das liest sich gut weg. In der Einleitung des Manifests wird überdeutlich, dass Coel sonst vor allem für Fernsehserien schreibt - es ist, als lese man eine solche Serie.

Inhaltlich gibt die Einleitung aber noch nicht viel her. Außer, dass die MacTaggart-Lecture kurz angerissen wird (von der ich vorher noch nie gehört hatte), ist noch keines der Themen aus dem Klappentext wirklich aufgetaucht. Nur die Motte als Motiv begegnet dem Leser immer wieder. Das weckt einerseits Neugier, andererseits habe ich von einem Manifest eher etwas anderes erwartet.