Kurzweilig und gut
Die wohlhabende Ottilie Bär teilt mit ihrer Freundin Hildchen, mit der sie in einem besonderen Verhältnis lebt, eine Wohnung. Die zwei geraten in Streit und trenne sich für eine Weile. Da Ottilie einen Urlaub auf Gran Canaria gebucht hat und nicht alleine fliegen möchte, lädt sie kurzerhand Jule ein, die in einer Drogerie arbeitet, mit ihr in den Urlaub zu fliegen. In der Hoffnung, ihren ersten entspannenden Urlaub zu erleben, nimmt Jule das Angebot an. Das der Urlaub mit einer quirligen, frühaufstehenden vor Lebenslust sprühenden 70 Jährigen nicht entspannend ist, stellt Jule auf Gran Canaria sehr schnell fest. Ein turbulenter Urlaub für Beide, die noch einiges von sich lernen können. Zwischen den beiden unterschiedlichen Frauen entwickelt sich eine Freundschaft auch über den Urlaub hinaus und Jule erlebt viel Spaß mit Tante Otti und durchlebt aber auch Tiefen mit ihr.
Mit dem Roman „Mit Tante Otti auf der Insel“ hat Gabi Breuer einen wundervollen kurzweiligen, lustigen und an manchen Stellen auch nachdenklich stimmenden Roman auf den Markt gebracht. Eine Geschichte über zwei Generationen, die nicht immer einer Meinung sind und doch irgendwie zueinander finden. Die Charakteren in diesem Buch sind so klar dargestellt, dass man sich die Hauptpersonen sehr gut bildlich vorstellen kann; vor allem Tante Ottilie. Oft habe ich beim Lesen Ottilie vor mir gesehen, mit ihrer Größe einer Parkuhr und lebensfroh wie ein Gummiball. Auch zu Hildchen hatte ich mein Bild im Kopf, dass, glaube ich, mehr einem Mann glich. Zwischendurch gab es aber auch Passagen in diesem Buch, die ich etwas überspitzt fand.
Ich habe oft gelacht beim Lesen. Je nach Situation hatte ich aber auch Mordgelüste gegenüber den Protagonisten und ich habe mit Jule gehofft, dass es ein Happy End gibt.
Für mich persönlich war das ein gelungener Roman, den ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann.