Mit 20...

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frieda-anna Avatar

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Beatrice und Alfredo nannten sie in "La Fortezza" die Zwillinge, obwohl sie keine waren.
Das Buch beginnt mit Alfredos Beerdigung, als Beatrice ihm zum unfassbaren Abschied eine Sonnenblume auf seinen Sarg legt. Dem Geschwafel des Priesters, dass Alfredo ein herzensguter Junge war, stimmt sie nicht zu. Sie fand ihn nervig; einer dem man am liebsten eine reinhaut, weil er das mit anderen auch tut. Und trotzdem geht sie an Alfredos Tod kaputt. Sie entschließt sich, "La Fotezza" zu verlassen. Für immer alles vergessen.

Beatrice lässt uns aus ihrer Sicht erfahren, wie sie Alfredo kennengelernt hat, als sie noch klein waren. Es waren schreckliche Umstände und Alfredo lag, halb tot geprügelt von seinem Vater, auf dem Treppenabsatz des besetzten Mehrfamilienhauses, in dem Beatrice mit ihren Eltern und Geschwistern wohnte.
Aber Beatrice lässt uns in der Leseprobe nicht erfahren, warum Alfredo gestorben ist. Es kommt nur ihre verwirrende ambivalente Haltung Alfredos gegenüber zum Ausdruck, die fast schmerzt.
Ich habe mich sehr schnell an den feinfühligen, zarten Schreibstil gewöhnt und mochte ihn sehr. Alles las sich absolut stimmig.
Es war eine rührende Geschichte, die mich von den ersten Zeilen an in die Welt der beiden mitgenommen hat. Alfredo und Beatrice möchte man in die Arme schließen. Keine Frage also, ob ich Lust auf die ganze Geschichte habe.