Sympathische Protagonisten, aber Luft nach oben

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martinchen Avatar

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Mit „Mörderisch verstrickt – ein Strickclub ermittelt“ beginnt eine neue Reihe von Susanne Oswald. Im Mittelpunkt stehen Mette, die Inhaberin des „Strickschick“, ihre Freundin Anne, Pastorin und alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, die Friseurin Brunhilde und den Bootsverleiher Gustavsen, der nach dem Tod seines Mannes Aufnahme im Strickclub gefunden hat.
Diese Protagonisten sowie einige weitere Bewohner des Küstenortes Lüttjekoog sind lebendig, authentisch und sympathisch beschrieben. Gerne würde ich Mitglied dieser aus so unterschiedlichen Menschen bestehenden Strickrunde sein. Auch die Ausflüge ans Meer und ins Watt wecken die Sehnsucht nach einem Besuch an der Nordsee.

Die Leseprobe hat mir so gut gefallen, so dass ich mich um dieses Buch beworben habe. Streckenweise finde ich es allerdings etwas sehr langatmig. Die Autorin stellt ihre Protagonisten in aller Ausführlichkeit vor und schweift dabei hin und wieder ab, insbesondere bei Anne. Ihre Überlegungen sind richtig und durchdacht, helfen jedoch nicht dem Fortgang der Geschichte. Der Roman nimmt erst wieder Fahrt auf, als Anne überfallen und bald darauf der im Prolog bereits erwähnte Tote gefunden wird. Es wird etwas spannender und Susanne Oswald gelingt die Ausgewogenheit zwischen Krimi und Privatleben, die ich an ihrer Reihe „Der kleine Strickladen in den Highlands“ schätze. Gefallen haben mir die Querverweise zu eben dieser Reihe und die Idee, Maighread den „Knoten im Kopf“ für das geplante Tuch platzen zu lassen.

Wie bei den Strickromanen üblich, gibt es einige Anleitungen für die im Buch genannten Strickstücke.

Ich habe lange überlegt, ob ich vier Sterne geben sollte, mich dann aber aufgrund der Langatmigkeit, die bei mir fast zum Abbruch des Romans geführt hätte, für 3 Sterne entschieden. Dessen ungeachtet werde ich einen eventuellen Folgeband lesen.