leider nicht so spannend wie gedacht

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germy1983 Avatar

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Commissaire Léon Duval ist gerade von Paris nach Cannes in das Haus was er von seine Vater vererbt bekommen hat gezogen und mitten im Renovieren und Einräumen, als ein Mord geschieht und er überstürzt seine neue Arbeitsstelle antreten muss.
Während der Filmfestspiele in Cannes wurde im Festspielpalast ein bekannter Dokumentarfilmer erschossen. Duval steht gleich unter großem Druck, denn die Filmfestspiele müssen trotz allem weiter gehen und ein Eklat verhindert werden. Außerdem muss Duval nicht nur mit neuen Kollegen, sondern vor allen Dingen auch Vorgesetzten fertig werden.
Soweit kannte man die Gschichte aus der Leseprobe und bis dahin fand ich den echt gut.
Temporeicher Beginn der an den Stil französischer Filme erinnert und dann geht der Geschichte jedoch ganz schnell die Luft aus, die Spannung wirs durch die Beschreibung von Nebensächlichkeiten und ausufernden Dialogen abgelöst.
Zwar greift die Autorin brisante und politische Themen wie die Ausbeutung des Regenwaldes, Korruption bei Hilfsorganisationen und Kindesmisshandlung mit auf, das Ganze wirkt allerdings sehr halbherzig. Der Glamour von Cannes und die vielfältigen Möglichkeiten dort gut essen gehen zu können, stehen im Vordergrund. Französische Polizisten scheinen gut zu verdienen, wenn sie zweimal täglich schick essen gehen können, und dass obwohl sie gerade von ihrer Familie getrennt leben. Über Duval lässt die Autorin durchblicken, dass amerikanische Krimiserien ein unrealistisches Bild der Polizeiarbeit zeigen, wirklich glaubwürdiger sind ihre Ausführungen meiner Meinung nach aber auch nicht. Die Charaktere wirken flach. Ich war mehrfach kurz davor, dass Buch beiseite zu lesen, es hat mich nicht wirklich interessiert, wer den Filmemacher warum ermordet hat.

Statt spannender Ermittlungsarbeit geht es vordergründich um Formalitäten, Befragungen und Besprechungen strotzen von leeren Floskeln. Das mag näher an der Realität der Ermittlungsarbeit sein als CSI, erzeugt aber bei mir als Leser Gähnen und Langeweile.