Mord in der besseren Gesellschaft

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andrea dorothea Avatar

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Kommissar Léon Duval hat sich von seiner Frau getrennt, die sich einfach nicht mit seinem Beruf arrangieren kann. So zieht Duval in das Haus seines verstorbenen Vaters nach Cannes und läßt Frau und Kinder in Paris zurück. Der Kommissar kann jedoch nicht einmal seine Umzugskisten auspacken und sich an die neue Umgebung gewöhnen. In Cannes findet das berühmte Filmfestival statt und da geschieht auch schon ein Mord. Regisseur und Umweltaktivist Serge Thibaut wird in einem Vorführsaal inmitten anderer Zuschauer erschossen. Sofort wird Commissaire Duval gerufen um den Fall zu klären. Das soll natürlich alles sehr diskret ablaufen, denn Fotografen und Journalisten lauern an jeder Ecke und auch das Festival soll ja möglichst ungestört weiterlaufen. Nebenbei muss man erst zu Kollegen und Vorgesetzten so richtig Kontakt aufnehmen und sie kennenlernen. Gar nicht so einfach für den Neuling. Da ist gar nicht daran zu denken, die Atmosphäre des Glamourfestivals einzuatmen. Bei den Recherchen, scheint alles in eine Richtung zu laufen und man denkt schon bald, ein Motiv gefunden zu haben. Erst ganz zum Schluß wendet sich das Blatt und der Täter erschließt sich in einem ganz anderen Umfeld.
Ein typisch französischer Roman, der sich ganz der Tataufklärung hingibt. Dieses Krimidebür wartet vor allem mit sehr sympathischen Charakteren auf. Mir hat besonders gefallen, dass auch das private Umfeld des Kommissars vorgestellt wurde und Einblick in sein Leben und Handeln gab. Der Schreibstil war eigentlich sehr ansprechend, allerdings für Leser, die nicht französisch sprechen vielleicht etwas anstrengend zu lesen. Ich war ab den ersten Seiten begeistert und würde mich über eine Fortsetzungsgeschichte freuen. Mal sehen, ob da noch was kommt!