Nett, aber ohne Spannung

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rebekka Avatar

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Recht nett, aber nicht spannend - diesen Eindruck hatte ich, kurz gefasst, nach der Lektüre dieses ersten Falls für Kommissar Duval. Gerade zu seinem neuen Job in Cannes eingetroffen, muss er sich schon mit dem Mord an einem bekannten Filmemacher befassen. Duval macht sich auf die Suche nach dem Täter. Aber die ist während des Filmfestivals alles andere als einfach, weil jedermann viel zu beschäftigt ist, um ihm Rede und Antwort zu stehen. Also schleppt sich die Untersuchung mühsam dahin - und zwar sowohl für den Kommissar als auch für den Leser.

Ohne große Höhepunkte, ohne dass irgendwie Spannung aufkommt, geht die Polizei ihrer Arbeit nach. Wir lernen die Mitarbeiter Duvals kennen, erfahren viel über das Filmfestival, bekommen einen Eindruck von den Schönheiten der Cote d'Azur, werden mit Einzelheiten versorgt, die für die Geschichte keinerlei Relevanz haben - aber die Mordermittlung geht nur langsam voran. Nicht nur das, sie bringen den Kommissar nicht mal auf die richtige Spur! Da muss erst eine Journalistin kommen, um ihn über die wahren Hintergründe der Tat aufzuklären - kein Ruhmesblatt für den Ermittler und sein Team. Aufmerksame Leser hatten schon sehr viel früher geahnt, was da bei dem Regisseur und Freund kleiner Mädchen nicht in Ordnung sein könnte.

Ganz und gar verärgert hat mich schließlich der Schluss. Dass solche Vertuschungsaktionen im wahren Leben möglicherweise öfter vorkommen, als wir uns träumen lassen, mag ja sein. In einem Roman sorgt ein solches Ende nur für Frustration. Herrn Duval wünsche ich für seinen nächsten Fall auf jeden Fall mehr Drive und einen spannenderen Fall.