Ein vermutlich sehr ehrlicher Einblick!

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gretera Avatar

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Harry und Katja bekommen ein Kind, doch hat Katja Sorge davor, dass es ein Kind, wie ihr Bruder wird (welcher das Down-Syndrom hat). Harry erinnert sich an seine eigenen Erfahrungen mit Menschen mit Down-Syndrom bzw. mit Behinderung…

Das Cover passt, wenn man den Inhalt kennt, gut! Trotzdem ist ein Hawaiihemd natürlich Geschmacksache und vielleicht hätte das Cover auch etwas „ruhiger“ gestaltet werden können.

Da ich Sonderpädagogik (mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklunh) studiere, hat mich dieses Buch sehr interessiert. Ich selbst habe vom Buch zunächst erwartet, dass es um das Elternwerden mit einem eigenen Kind mit Down-Syndrom geht. Das war nicht der Fall. Trotzdem wurde das große Thema „Down-Syndrom“, aber hier auch in Zusammenhang mit Familie, Lebenswert, gesellschaftlichem Ausschluss etc. in diesem Buch intensiv, und sicher auch für die Zeit sehr realistisch, dargestellt.

Nachdem mir der Einstieg recht schwer fiel, wurde das Buch für mich mit der Zeit immer interessanter. Ich habe gern gelesen, was Harry u.a. mit Markus, dem Bruder von Katja, erlebt hat und viel über den (früheren) Umgang mit Menschen mit Down-Syndrom nachgedacht.

Der Schreibstil war für mich zunächst ungewohnt. Er kam mir etwas nüchterner und weniger detailreich vor als in so manch anderem Buch. Hier hätte ich mir etwas mehr Beschreibungen gewünscht.

Um einen Einblick in den gesellschaftlichen Umgang mit Menschen mit Down-Syndrom zu erlangen, ist das Buch empfehlenswert. Dennoch ist es eben, auch der damaligen Zeit entsprechend, sehr defizitorierentiert. Das darf man während des Lesens ruhig in Tee naiv kritisch hinterfragen. Der Autor deutet dies auch ab und zu an.