Hat mich nicht abgeholt...

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familierombach@yahoo.de Avatar

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Ein provozierender Titel, ein knallig buntes Cover mit Hemd, ein Klischee...
Als Mutter eines Kindes mit Down Syndrom triggert mich der Titel sehr, was vielleicht beabsichtigt ist, und so war ich nun gespannt, was sich hinter der Kombination verbirgt.
Die Geschichte beginnt, wie es in Deutschland sehr oft pro Jahr passiert, man bekommt eine Diagnose beim Frauenarzt, Down Syndrom, auch Trisomie 21 genannt. Wünsche und Träume der Eltern zerplatzen, Angst vor der ungewissen Zukunft macht sich breit. Die werdende Mutter weiß ungefähr, was sie erwarten wird, sie hat einen Bruder mit Down Syndrom.
Der Schreibstil von Harald Darer ist mit vielen langen Sätzen, sehr blockartig und für mich manchmal etwas langatmig geschrieben.
Die Geschichten über den Bruder mit Down Syndrom sind schrullig, nicht annähernd lustig oder liebevoll, es könnte auch eine ältere Person oder ein geistig behinderter Mensch mit anderen Diagnosen sein. Ich kenne einige Menschen unterschiedlichen Alters mit Down Syndrom, Harry konnte ich nicht abholen.
Den provokativen Titel für ein Buch, wo es um das Glück auf dem Lebensweg mit einem Menschen mit Down Syndrom gehen soll , ist mit nicht begreiflich.
Und nicht jeder Mensch mit Down Syndrom zieht sich schrullig und bunt an.
Er möchte mit Vorurteilen aufräumen und schafft neue.
Das einzige, was ich gut finde, ist das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen und den werdenden Eltern die Angst vor der Diagnose zu nehmen.
Den die braucht es nicht, das Leben wird anders sein, wie mit einem "Regel"kind, aber wer hat gesagt, das anders nicht auch gut und lebenswert sein kann.