Tiefgründig und berührend!

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anatara Avatar

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Das Buch „Mongo“ von Harald Darer ist ein sehr direkter und ehrlicher Roman und erzählt die Geschichte von dem Umgang mit Trisomie 21 in seiner Familie.
Nachdem mir der Einstieg schwer fiel, wurde das Buch für mich mit der Zeit dann immer interessanter.
Der Schreibstil war für mich zunächst ungewohnt.
Sprachlich ist dieser Roman sehr österreichisch geprägt, nicht durchgehend im Dialekt, aber doch mit sehr vielen Dialektwörtern und österreichischen Satzstrukturen.
Erzählt wird aus der Sicht Harry's, seine Frau Katja ist schwanger.
Statt sich zu freuen, hat sie große Bedenken.
Ihr großer Bruder Markus hat Trisomie 21, was sie hautnah in ihrer Jugend miterlebt hat und sie hat Angst, dass sich die Geschichte bei ihrem Kind wiederholen könnte. Ihr Mann begleitet sie und überlegt für sich, wie er sich denn entscheiden würde. Er denkt an alle Begegnungen mit Menschen mit Behinderungen, manche davon die sehr unglücklich abgelaufen sind und auch an sein Verhältnis zu seinem Schwager Markus.
Das erzählt er sehr ehrlich, direkt und aber auch humorvoll.
Ganz anders als der Klappentext vermuten ließ, geht es dabei nicht nur oder hauptsächlich um die Entscheidung und Ängste rund um das erste Kind, sondern es wird in Rückblicken bis in Markus und Katjas Kindheit und Jugend und auch in die Zukunft hinein erzählt, in der Harry und Katja zwei Töchter haben und nach dem Tod der Schwiegereltern auch die Verantwortung für Markus.
Es ist eine Geschichte, die es zu lesen lohnt!
Zum Glück ist in der heutigen Zeit das Verständnis, und das Verhalten gegenüber Menschen mit Behinderung anders geworden!
Inklusion lautet hier das Zauberwort.
Ich finde dieses Buch ist sehr lesenswert, denn es zeigt, dass jeder Mensch egal ob behindert, krank oder gesund, auf dieser Welt willkommen ist und es trägt dazu bei, Vorurteile aus der Welt zu schaffen.