Tolles Cover, mauer Inhalt

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ronjalein Avatar

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Johannesburg. Der deutsche Naturwissenschaftler Frank Sattler, soll auf Geheiß seines Freundes, nach dessen Tochter Pia sehen und sie umgehend nach Hause bringen. Doch die junge selbstbewusste Frau hat eigene Pläne. Sie ist Mitglied einer Organisation, die sich um Obdachlose kümmert, und denkt gar nicht daran nach Hause zu kommen. Das Trinkwasser, eines von Obdachlosen bewohntes Hotels, ist offenbar vergiftet worden und sie bittet Sattler um Hilfe. Zusammen kommen sie hinter eine Verschwörung, die lebensgefährlich wird.

Das tolle Cover und die Buchbeschreibung haben mich sofort angesprochen und auch der Anfang versprach ein spannendes, aufregendes Buch. Dazu hat mir auch das Setting in Südafrika gut gefallen. Doch leider hat mich die Geschichte dann doch nicht überzeugen können.

Zum einen ist aus der Beschreibung und dem Cover nicht ersichtlich geworden, dass dieses Buch Teil einer Reihe ist. Man kann es zwar unabhängig lesen, aber ein Hinweis darauf wäre wohl nicht zu viel verlangt gewesen. Außerdem hat mich die extrem kleine Schrift gestört. Das Buch mag so ja kompakter geworden sein, aber ich hätte mehr Seiten mit einer augenschonenden größeren Schrift bevorzugt.

Aber auch der Inhalt hat mich nicht wirklich überzeugen können. Die ganze Story ist mit Nebenhandlungen überladen. Wieder ein Fall von „weniger wäre mehr“. Der Stil ist zum Teil auch etwas spröde und mit hohlen Phrasen mehr als gespickt. Dazu wird einiges viel zu detailliert erklärt. Als Autor darf man seinen Lesern schon einiges mehr zutrauen. Die meisten sind sehr wohl in der Lage mitzudenken und Andeutungen zu verstehen.

Und auch Frank Sattler hat es nicht geschafft, mich zu begeistern. Schneller Sex mit der Tochter seines Freundes? Der dazu für die Story völlig irrelevant ist?
Sattler kam mir überhaupt ziemlich widersprüchlich und unausgegoren vor. Einmal soll er uns als taffer, intelligenter Wissenschaftler und Held verkauft werden, andererseits ist er ziemlich gutgläubig und läuft zielstrebig von einer Falle zur nächsten.
Aber auch den anderen Charakteren konnte ich nicht viel abgewinnen. Schade.

Insgesamt fand ich den Roman, nach einem wirklich tollen Beginn, eher zäh und langatmig. Und wenn ich mich nicht zur einer Rezension verpflichtet hätte, hätte ich abgebrochen.