Unterhaltsam...

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igela Avatar

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Psychotherapeutin Hanna Felder wird in ihrem Badezimmer überfallen.Der Täter erschlägt sie mit einem Golfschläger, Hanna ist hirntot. Eine Verfügung ordnet an, dass nach 30 Tagen die Geräte mit den lebensverlängerten Massnahmen abgeschaltet werden. Damit sucht die Polizei nach dem Mörder von Hanna. Und sie sind nicht die Einzigen! Finn , Nele, Sascha und Jenny, alle Patienten von Hanna , wollen auch wissen, wer für den baldigen Tod ihrer Therapeutin schuld ist. Hanna's Spezialgebiet waren Schlafstörungen und so kämpft jeder der Vier auch gegen seinen inneren Schweinehund und möchte keinesfalls , dass der Rest der Gruppe vom eigenen Leiden erfährt.

Die kurzen Kapitel wurden immer wieder aus der Sicht eines anderen Protagonisten geschrieben. So ergeben sich ab und zu Situationen, die man als Leser aus zwei verschiedenen Blickwinkeln erlebt …etwas, was mir gut gefallen hat. Selbst die hirntote Hanna kommt zu Wort. Sie beobachtet die Story und gibt ihre Kommentare zum Verlauf der Handlung ab. Ich empfand dies als ein interessanter Blickwinkel, den ich noch nie in einem Buch so angetroffen habe.Die Kapitelüberschriften markieren ausgezeichnet welche Figur denn nun seine Perspektive erzählen darf.
Der Schreibstil von der Autorin ist einfach gehalten,manchmal nahe an der Grenze obszön zu sein. Etliche Ausdrücke wie "Fuck", "Arsch" und "Scheisse" hätten meiner Meinung nach nicht sein müssen. Ich hatte das Gefühl, hier wollte die Autorin witzig sein…leider ist dieser Witz bei mir nicht angekommen. Am besten haben mir die teilweise amüsanten Dialoge gefallen. Gerade die Unterhaltung zwischen den beiden Polizisten, die sich nicht wirklich grün sind, hat mich schmunzeln lassen. Spannung kommt trotz Mord nicht wirklich auf. Ein zwei Fragen jedoch, wie die ,was denn der ans Haus gebundene Finn unter seinem Bett versteckt , haben mich trotzdem gefesselt.
Die Figuren empfand ich als etwas überspitzt gezeichnet…doch die Charakterisierung hat mich an und für sich überzeugt . Ausser vielleicht Finn ? Finn hat seit fünf Jahren sein Haus nicht mehr verlassen, und kann dann problemlos der Liebe wegen mit seinem Auto weg fahren ? Eher unwahrscheinlich!
Als Krimi würde ich dieses Buch nicht unbedingt durchgehen lassen, dafür ist die Identität des Täters, mangels Alternativen, zu offensichtlich. Als witzige Story zum Abschalten ohne gross überlegen zu müssen, ist sie jedoch gut geeignet.