Nicht alles ist so wie es scheint

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muc53 Avatar

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Ganz ehrlich: ich hatte mir etwas mehr versprochen von dem Buch. Es ist einfach zu lesen, aber es hat leider auch Längen und wirkt etwas konstruiert. Ruth ist die Protagonistin des Romans. An ihrem 51. Geburtstag kommt ihr Leben in einem Drogeriemarkt mächtig ins wanken und der Schein ihrer Ehe gerät in ein völlig neues Licht. Dieser Schicksalsschlag treibt sie zurück in den Dunstkreis ihrer Schwester Gloria, zu der der Kontakt schon 15 Jahre lang auf Eis liegt. Dabei wirkt Ruth oftmals naiv und die Szenen sind schon vorab dankbar, so dass ich beim Lesen seitenweise übersprungen musste, ohne gelangweilt zu werden. Dann noch das Klischee / Mainstream-Thema: betrügender narzisstischer und erfolgreicher Ehemann / toxische Beziehung und Manipulation, so dass Ruth als Opfer der Situation ein wenig hilflos wirkt, bei all dem was passiert.
Die zentrale Frage auch bei all den anderen Personen, die in dem Buch auftreten ist: "Wer bin ich, wenn ich nicht länger gefallen will? Und wo will ich hin, wenn ich mir von niemandem mehr sagen lasse, wo es langgeht?“. Eigentlich eine schöne Frage, man hätte sie spannender beantworten können.