Zwei Seelen wohnen, ach!, in meiner Brust

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In diesem zweiten Teil einer Trilogie gerät der 16-jährige John Wayne Cleaver wieder in Ermittlungen, die mit dem Tod mehrerer Mädchen zu tun haben.

Die erste Hälfte des Buches erklärt ausführlich und immer wieder, dass John ein Soziopath sei und in der Vergangenheit (sprich: im ersten Band) einen Dämon getötet habe, der ein Serienmörder war.

Seine Verhaltensstörung besteht aus einer Art des Gespaltenseins, eine innere dunkle Macht in ihm hat Spaß am Töten, Qälen und Brandschatzen. Er versucht mit aller Kraft, trotzdem ein guter Mensch zu sein.

Seine Mutter betreibt ein Bestattungsunternehmen, John darf helfen, die Toten herzurichten.

Erst ziemlich gegen Ende steigt die Spannung - und der Ekel- und eine ziemlich gefährliche Situation muss gemeistert werden.

 

Ich fühlte mich von diesem Buch gelangweilt, zu oft wurde gebetsmühlenartig wiederholt, dass Soziopathen keine Gefühle hätten, sich nicht in andere versetzen könnten u.s.w.

Ich empfinde John als schizophren und nicht als Soziopath. Er konnte die Folgen seiner Handlungen doch sehr gut abwägen, was er als Soziopath nicht können kann.

Es läßt sich überhaupt nicht nachvollziehen, dass er seiner Mutter bei der Leichenherrichtung helfen darf, wenn er gestört ist.
Auch bedarf er dringend einer Behandlung.

Und was ist eigentlich ein Dämon? Das erinnert mich auch irgendwie an Harry Potter und Valdemort.

 

Der Autor Dan Wells ist Mormone und ich habe mehrfach darüber nachgedacht, wie sich eine christliche Grundhaltung mit billigsten Folterszenen und ekelhaften Gewalttaten als Unterhaltungsmoment vereinbaren lassen.

Oder sollten gerade Christen einen Hang zum Perversen haben??

Wie dem auch sei, Folterszenen unterhalten mich nicht, und für die, die sie mögen, wird erstmal viel zu lange um den heißen Brei geredet.

 

Die Gestaltung des Covers gefällt mir, innen im Buch  läuft ein Blutstropfen herunter. Der Schnitt ist nicht gerade, sondern die Seiten werden  breiter und wieder schmaler wodurch der Schnitt zackig erscheint. Oder sollte das ein Mängelexemplar sein?

Bestimmt 60 Seiten bestehen nur aus Kapitelüberschriften und leeren Rückseiten.

Das sieht zwar gut aus, täuscht aber ein viel umfangreicheres Buch vor.

Ich werde den dritten Teil auf keinen Fall lesen.