Das geheime Leben der Mrs. Christie

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
poutschie Avatar

Von

Marie Benedicts Roman basiert auf einer wahren Begebenheit: im Dezember 1926 verschwindet die Kriminalautorin Agatha Christie für 11 Tage auf mysteriöse Weise und wird mit einem öffentlichen Fahndungsaufruf gesucht. Bis zu ihrem Tod hat sie dieses Verschwinden nicht aufgeklärt.

Der Roman spielt in zwei Handlungsebenen: Einer mit „Manuskript“ überschriebenen Vergangenheit ab 1912, in welcher beschrieben wird wie Agatha Christie, damals noch Miller, ihren späteren Ehemann kennenlernt und wie die Ehe nach und nach zerrüttet. Diese Ebene wird aus der Ich-Perspektive geschildert. Zudem gibt es die Ebene des Hier und Jetzt in 1926, in welcher die Polizei und Arthur Christie seine verschwundene Ehefrau suchen. Diese Handlung wird aus der Erzählperspektive wiedergegeben. Gegen Ende des Buches treffen sich beide Handlungsebenen und es kommt zum erzählerischen „Showdown“.

Leider konnte das Buch meinen ersten positiven Eindruck der Leseprobe nicht halten.
Die Handlung der Vergangenheit ist toll erzählt, die Handlung der Gegenwart war mir jedoch zu plakativ. Viel zu oft wird der eindeutig-uneindeutige Hinweis gegeben, dass Arthur wohl ein Geheimnis hat, was er zunächst vor der Polizei zu verbergen sucht.
Auch eine Erklärung, warum sich Arthur im Laufe seiner Ehejahre so sehr verändert, dass die Ehe zerrüttet, erfolgt nicht wirklich. Sein Charakter bleibt bis zum Ende hin eher blass und wenig tiefgründig. Ob sich Marie Benedict nicht anmaßen wollte, auch über Arthur Christie zu spekulieren, oder ob Sie seiner Person einfach keine Tiefgründigkeit einhauchen konnte, bleibt ein Geheimnis.

Mich hat das Buch leider nicht fesseln können, so dass ich es mehr mit der Neugier um die „Aufklärung“ des Verschwindens zu Ende gelesen habe, denn mit echtem Interesse.