Das mysteriöse Verschwinden der Agatha Christie

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mandel61118 Avatar

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Dieses Buch orientiert sich an wahren Gegebenheiten. Im Jahr 1926 verschwand die Krimiautorin Agatha Christie für einige Tage spurlos. Eine groß angelegte Suchaktion mit unzähligen Beteiligten folgte, jedoch erfolglos. Was hatte ihr Ehemann Archie mit der ganzen Sache zu tun? Die Angelegenheit wurde nie ganz aufgeklärt, die Autorin selbst äußerte sich nicht dazu.
Als Agatha Christie-Fan war mir dieses Ereignis ihres Lebens wohlbekannt, und ich fragte mich schon immer, was es mit ihrem Verschwinden wohl auf sich hatte. Der Roman von Marie Benedict ist eine Interpretation, wie die Sache damals abgelaufen sein könnte.
Die Autorin lässt den Roman auf zwei Zeitebenen spielen. Auf der Vergangenheitsebene erlebt man als Leser mit, wie die junge Agatha ihren Ehemann Archie kennenlernt und sich ein gemeinsames Leben mit ihm aufbaut. Ihre Enttäuschung, dass Archie sich nicht als der Traummann entpuppt, den sie sich erträumt hat, ist sehr realistisch dargestellt.
Die zweite Zeitebene spielt im Jahr 1926 und schildert minutiös die einzelnen Tage von Agathas Verschwinden. Spannend erzählt die Autorin von den Untersuchungen der Polizei und lässt dabei Ehemann Archie in einem zweifelhaften Licht erscheinen. Als Leser ist man regelrecht gefesselt und fiebert auf die Auflösung des Ganzen hin.
Das Ganze liest sich ein bisschen wie ein Krimi, auf jeden Fall ist der Roman kurzweilig und interessant sowie ein Muss für jeden Agatha Christie-Fan.
Auch von der sprachlichen Seite her hat mich das Buch begeistert, die Formulierungen sind spritzig und entführen einen geradezu in die 1920er Jahre.