Eindrucksvoll

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Mrs. Agatha Christie

Als Agatha den mittellosen Archie Christie kennenlernt, ist sie auf den ersten Blick in ihn verliebt. Gegen alle Warnungen heiratet sie ihn. 14 Jahre später wird die erfolgreiche Schriftstellerin vermisst gemeldet. Hat ihr Ehemann etwas mit ihrem Verschwinden zu tun?

Marie Benedict hat eine geistreiche Geschichte um das elftägige Verschwinden der bis heute berühmten Autorin gesponnen. 1926 verschwand Agatha Christie spurlos und tauchte anderthalb Wochen später wieder auf. Scheinbar mit Gedächtnisverlust. Bis heute ist unklar, was innerhalb dieser Zeit geschehen war.

Das Buch zeichnet dabei zwei parallele Handlungen auf: die Chronologie einer Beziehung, die zum Scheitern verurteilt ist, sowie die Ermittlungen um den Kriminalfall Christie, in dem der Ehemann zusehends ins Visier gerät.

Der Leser wird hierbei immer wieder herausgefordert, Fiktion von Realität zu unterscheiden. Auch nach der Lektüre beschäftigte mich der Roman, da ich wissen wollte, welche Kapitel auf wahrer Begebenheit beruhen.

Eingebettet in ein fesselndes Setting werden gerade die unterschiedlichen Charaktere der Agatha und des Archie fokussiert. Während der Protagonist als schwach, introvertiert und unzufrieden dargestellt wird, erscheint die Ehefrau als ein Opfer ihrer geschlechtstypischen Erziehung, die alle Lebensbereiche den Bedürfnissen ihres Mannes unterordnet. Trotzdem kann kein leichtes Urteil gefällt, keine Linie zwischen Gut und Böse gezogen werden. Hierfür sorgt allein die Anwesenheit der gemeinsamen Tochter Rosalind.

Insgesamt ist "Mrs. Agatha Christie" ein spannender und emotionaler Roman, der uns die Person um die berühmte Schriftstellerin Agatha Christie ein wenig näherbringt.

Für gemütliche Lesestunden!