Konnte mich leider nicht überzeugen...

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lilly_molamola Avatar

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Vom Cover, dem Klappentext und der Leseprobe war ich ansich recht angetan, jedoch hat mich der Roman letzten Endes leider nicht wirklich überzeugen können. Die Autorin erzählt das Kennenlernen zwischen der ledigen Agatha Miller (die sich eigentlich eine gute Partie suchen sollte) und dem angehenden Flugzeugpiloten Archie Christie, der sie gekonnt zu umgarnen weiß, bis sie schließlich völlig überstürzt heiraten. Doch der Krieg verändert nicht nur Archie, sondern auch die Liebe zwischen den beiden Eheleuten. Recht schnell stellt Agatha fest, dass Archie mehr an ihr verachtet als er liebt und sich nur noch genervt zeigt. Dennoch unternimmt Agatha alles in ihrer Macht stehende, um die perfekte Ehefrau für Archie zu sein. Der Roman springt zeitlich immer wieder zwischen dem Verschwinden 1926 und den Jahren seit dem Kennlernen hin und her.
Im Dezember 1926 verschwindet die zukünftige Krimi-Queen für 11 Tage auf mysteriöse Art und Weise spurlos - zurück bleiben ihre kleine Tochter sowie ihr Mann, dem sie einen rätselhaften Brief mit Anweisungen hinterlässt, wie er sich zu verhalten habe. Da Archie für seine Frau kaum mehr etwas übrig hat, entwickelt er sich schnell zum Tatverdächtigen. Archie nimmt in seinen Kapiteln immer wieder Bezug zu dem ominösen Verhaltenskodex, den er offenbar von seiner Frau erhalten hat, jedoch erfährt man als Leser nie konkret, welche Anweisungen er erhalten hat. Das war auf Dauer leider nichts als mühsam. Auch wirkt Agathas plötzlicher Sinneswandel im Bezug auf ihre Ehe eher unglaubwürdig: All die Zeit will sie nichts weiter als die perfekte Ehefrau und Mutter sein, die zeitgleich aber ihrem Schreiben nachgehen will und sich dem Befinden ihres Ehemannes vollkommen unterordnet und plötzlich will sie ihren Mann mit ihrem Verschwinden zur Rechenschaft ziehen. Den Wandel fand ich persönlich nicht gut umgesetzt. Grundsätzlich fand ich die Kapitel vor dem Verschwinden interessanter, als die Kapitel, die im Dezember 1926, da sich in diesen kaum etwas Neues tut und sich die Handlung um das Verschwinden und die aufwändige Suche nach Agatha Christie drehen. Ich fand auch das Ende leider nicht glaubwürdig erzählt; für mich endet der Roman irgendwie mitten in der Handlung, was mich sehr enttäuscht hat. Den Schreibstil selbst fand ich eher seicht als anspruchsvoll. Alles in allem ein Buch, das mich leider nicht besonders gefesselt hat...