Tolller Genremix

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Die Autorin Marie Benedict ist für ihre Romane über besondere Frauen der Weltgeschichte bekannt. Bisher legte sie den Fokus dabei eher auf Frauen, deren Einfluss uns nicht sooo bewusst ist. Diesmal hat sie sich jedoch eine Dame ausgesucht, deren Einfluss unumstritten ist: Agatha Christie.

Agatha Christies Bücher wurden über zwei Milliarden mal verkauft, womit sie zu den erfolgreichsten Autoren und Autorinnen der Literaturgeschichte zählt. Ihre Krimis wurden mehrfach für Kino und Fernsehen verfilmt. Doch ein Geheimnis um Agatha Christie wurde nie gelüftet: Ihr elftägiges Verschwinden im Jahr 1926. Und genau diesem Verschwinden nimmt sich Marie Benedict in ihrem Roman an.

Die Autorin hat hierfür sehr gut recherchiert und nur ein Teil des Buchs entspringt ihrer Fantasie. Der Schreibstil von Marie Benedict war angenehm und fühlte sich für mich auch der Zeit angepasst an. Anfangs hatte ich deswegen etwas Schwierigkeit ins Buch hineinzufinden, außerdem musste ich die Personen und Geschehnisse erstmal einordnen. Ab dem zweiten Drittel des Buchs war dann aber nichts mehr von meinen Startschwierigkeiten zu spüren. Die Spannung nahm zu! Dass lag auch daran, weil das Buch in zwei verschiedenen Zeitebenen spielt, bei beiden schritten die Handlungen voran und man kam dem Geheimnis nach und nach näher. Ein Erzählstrang beschreibt Christies Leben ab dem Jahr 1912 als sie ihren zukünftigen Ehemann Archibald Christie kennenlernt. Die zweite Zeitebene beschreibt die Tage ihres Verschwindens. Dabei liegt der Fokus auf Archie und den polizeilichen Ermittlungen.

Besonders gekonnt fand ich, dass Benedict durch ihre Erzählweise teils den Stil von Agatha Christies Romanen adaptierte. Das Ende wartet nämlich mit einer Überraschung auf, die der Meisterin der Geheimnisse durchaus zuzutrauen wäre. Außerdem liegt die Originalität des Romans darin, dass die Autorin etwas fiktionalisiert, was durchaus hätte sein können, umgeben von allerhand recherchierten tatsächlich so passierten Ereignissen. Für mich hatte das durchaus einen gewissen Reiz.

Ich empfand das Buch zwar anfangs als etwas schwerere Kost als sonst. Aber eine tolle Mischung aus historischem Roman, Biographie, Fiktion und True Crime hat mich dann doch immer mehr abgeholt und überzeugen können. Für Fans von Agatha Christie oder Liebhabern von historischen Romanen ein absolutes Muss!