Unterhaltsam

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honeydew Avatar

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Das Buch "Mrs Agatha Christie" von Marie Benedict beleuchtet die Ehe von Agatha Christie und ihr mysteriöses Verschwinden für 11 Tage im Jahr 1926.

Geschrieben wird das Buch in 2 Zeitebenen. Einmal geht es um das Verschwinden, die folgende Suchaktion und das Verhalten des Ehemannes. Und in der anderen um das Kennenlernen des Ehepaares, wie die Ehe sich entwickelt hat und wie es zur aktuellen Krise kommen konnte. Ich fand das Buch gut geschrieben, nachvollziehbar, unterhaltsam und obwohl es eigentlich offensichtlich ist, war für mich nicht wirklich zu erkennen, was der Grund für ihr Verschwinden war. Am Ende wurde es aufgelöst, aber für mich fehlten noch ein paar Seiten zum weiteren Fortgang, also wie sieht die Zukunft der beiden danach aus?

Schwierig fand ich die Empfehlungen der Verwandtschaft, dass Agatha sich um ihren Mann gut kümmern soll. Sicher war das in der damaligen Zeit so und gehört damit in dieses Buch. Dennoch hatte ich irgendwie ein Problem damit, es wird immer und immer wiederholt und am Ende glaubt man als Leser fast selbst, dass Agatha doch selber schuld ist, wenn der Mann fremdgeht, weil sie nie Zeit für ihn hatte. Im Jahr 2022 ist das Quatsch, 1926 aber eben nicht.

Im Nachwort erklärt die Autorin, warum sie die Theorie des Verschwindens von Agathe so umgesetzt hat. Interessant wäre noch gewesen, ob es dafür irgendwelche historisch belegten Quellen gibt oder Hinweise, dass es wirklich so oder so ähnlich gewesen ist. Man weiß es nicht. Vielleicht war es auch ganz anders. Aber glaubhaft ist es auf jeden Fall.

Fazit: auch wenn ich hier viel Kritik geübt habe, hat Marie Benedict ein Buch geschrieben, dass kurzweilig ist, interessant, es hat mich gut unterhalten und ich habe Agatha Christie von einer ganz anderen Seite kennengelernt.