Ein Buch für Jazz- und Plattenliebhaber

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
rebekka Avatar

Von

Mein Mann besitzt 3 000 Schallplatten, ausschließlich Jazz. Insofern ist mir die Jagd nach einer bestimmten Pressung wohlbekannt und es erklärt, weshalb ich mich sofort in das Buch hineinfinden konnte. Der Einstieg fiel mir aber auch deshalb nicht schwer, weil Andrew Cartmel seine Geschichte ganz behutsam vorbereitet. Er beschreibt erst einmal den kauzigen „Venyldetektiv“ selbst, schildert die Begegnung mit einem merkwürdigen Fremden und steigt erst nach etlichen Seiten in die Kriminalstory ein. Dabei formuliert er so flüssig und witzig, dass man unbedingt weiterlesen will – jedenfalls dann, wenn man ruhige Krimis mag. Der mysteriöse Mann, der anfangs im Garten des Schallplattenliebhabers auftaucht und schon bald einen skurilen Unfalltod erleidet, wird vermutlich im Verlauf der Suche nach der unauffindbaren LP eines kalifornischen Jazz-Labels noch eine Rolle spielen. Ich wüsste zu gern, welche.

Das Buchcover gibt der Geschichte den letzten Schliff. Die Schallplatte im Vordergrund und die pistolenschwingenden Schattenfiguren im Hintergrund zeigen, nicht nur, worum es geht. Sie passen auch hervorragend zum leicht ironischen Schreibstil von Andrew Cartmel.

Ich glaube übrigens nicht, dass das Buch tatsächlich ein "Thriller" ist. Alles, was ich bisher gelesen habe, deutet auf einen zwar spannenden, aber wohl kaum nervenzerfetzenden Kriminalroman hin