Easy Come, Easy Go!

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anneteekanne Avatar

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Cover:
Türkis, eine Schallplatte (LP) am Rand und die Protagonisten agieren um den Rand.

Zum Buch:
Der Protagonist lebt in London mit seinen zwei Katzen und verdient sein Geld durch den Ankauf und Verkauf von seltenen Schallplatten (LPs). Eines Tages steht N. Warren vor seiner Tür und bittet ihn eine Platte zu suchen, das Original, nicht die Nachpressung. Und dann beginnt für beide ein Abenteuer, mit dem keiner gerechnet hat.

Meine Meinung:
Eigentlich war das Buch langweilig. Wir sind in London der heutigen Zeit,
ich, der Protagonist dessen Namen wir nicht erfahren, zieht von einem Flohmarkt zum nächsten Trödelmarkt, zum nächsten Second-Hand-Shop und wieder zum Flohmarkt. Er sucht bei privaten Plattenbörsen.
Wenn man kein Vinyl-Freak ist, mutet das Buch mit 528 Seiten sehr lang an. War es aber nicht!
Der Protagonist hat den Auftrag eine Platte vom Jazz-Musiker Easy Geary (Easy come, easy go) zu finden und soll dafür fürstlich entlohnt werden. Da das Auffinden von Raritäten ohnehin sein Job/Hobby ist, fehlt dem Protagonisten kein Ansatzpunkt und er stürzt sich sofort bei einem befreundeten Sammler in die Arbeit. Zusätzlich versorgt dieser ihn auch mit Informationen zu Musikern, Plattenlabels, Session und das ganze Business drum herum. Begleitet wird er auf seiner Suche von Nevada Warren, die im Auftrag eines japanischen Geschäftsmannes handelt. Das "eine Platte suchen" gefährlich sein könnte, hätten die Beteiligten so nicht wirklich gedacht, aber so ist es, denn nach kurzer zeit werden die beiden von einem dubiosen (deutschen) Pärchen verfolgt, die Heinz und Heidi getauft werden.
Sowieso spielen Spitznamen eine viel größere Rolle, als die echten Namen der Mitwirkenden.

Die ganze Kriminalgeschichte um eben die letzte Aufnahme von Easy Geary und Rita Mae Pollini zieht immer größere Kreise und wird immer verzwickter. Andrew Catmel schafftes, den Leser in seine Welt zu ziehen und dann, nach zweidritteln des Buches scheint es auf einmal vorbei. Unbefriedigend, mit zu vielen Fragen, insbesondere auch mit der Frage, wie das letzte Drittel gefüllt wird. Und dann kommt die B Seite.

Der Spaß des Buches liegt am Witz der Protagonisten, an den nicht ausgesprochenen Worten, an den Feinheiten zum Thema Schallplatte/LP/Vinyl (man benutzt Vinyl nicht im Plural!). Man muss bzw. braucht kein Musik-Junkie zu sein, um den Roman zu mögen, man sollte nicht ständig die Augen darüber verdrehen, wenn es um die Sauberkeit, Pflege oder Lagerung von Platten geht, man sollte offen sein und die Spleenigkeit genießen.

Fazit:
Als Serie angelegt, freue ich mich definitiv auf den nächsten Teil, der leider noch fast ein Jahr auf sich warten läßt.