Gut, aber ausbaufähig

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mammutkeks Avatar

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Der erste Fall für den Vinyl-Detektiv ist wirklich interessant, auch wenn ich mir noch mehr Skurrilität und britischen Humor gewünscht hätte. Aber man merkt, dass der Autor Andrew Cartmel Drehbuchautor ist - viele Szenen könnten fast 1-zu-1 im Film übernommen werden.
Der erste Auftrag führt den Vinyl-Detektiv, der eigentlich schon vergessen hatte, dass er solcherlei Visitenkarten in Umlauf gebracht hatte, auf die Suche nach den 14 Platten eines kleinen US-Labels, das in den 1950ern Jazz-Platten veröffentlicht hat. Insbesondere die letzte der LPs hat es seinen Auftraggebern angetan.
Auf der Suche stöbert der Vinyl-Detektiv, der als Ich-Erzähler auftritt und dessen Namen ich entweder nicht gelesen oder aber vergessen habe, in Trödelläden, auf Plattenbörsen und Flohmärkten nach der einen Platte. Diese Beschreibungen treffen den Punkt - fast genauso habe ich entsprechende Ausflüge nach Camden, auf der Portobello Road und Co. erlebt.
Was mich stört ist, ohne zu viel verraten zu wollen, die Lösung des Falls. Zum einen kommt sie etwa hoppla-hopp daher, zum anderen dauert eine Schwangerschaft nur neun Monate ...
Und was mich ebenfalls gestört hat, sind die beiläufigen Mordfälle und Tötungsversuche. Ich bin mir ziemlich sicher, dass "Murder Swing" auch ohne diese Gewaltexzesse ausgekommen wäre.
Insgesamt eine Leseempfehlung - und es gibt ja immer noch Potenzial nach oben. Ich werde auf jeden Fall die nächsten Fälle lesen.