mühsame Schnitzeljagd

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gesil Avatar

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Gemeinsam mit der mysteriösen Nevada Warren soll der Vinyldetektiv eine äusserst seltene LP aufspüren. Doch während ihrer Suche stellt sich heraus, dass sie nicht die einzigen Interessenten sind. Es scheint, als gäbe es mehr als einen Auftraggeber.
Mit dem Auffinden der Platte werden jedoch nicht alle Rätsel gelöst. Denn die wahre Schnitzeljagd hat gerade erst begonnen.

Die Leseprobe zu „Murder Swing“ fand ich durchaus interessant und die Idee, dem wahren Auftrag sozusagen einen Testballon voranzuschicken, gar nicht schlecht. Und auch der Stil von Andrew Cartmel lässt sich durchaus gut lesen, doch als der Vinyldetektiv sich auf die Suche nach eben jener seltenen Pressung macht, geht der Story schnell die Luft aus. Seitenlang kann der Leser verfolgen, wie der Vinyldetektiv – dessen richtiger Name irgendwie nie genannt wird – durch London fährt und verschiedene Trödelläden aufsucht. Spannend war das nicht. Zwischendurch versorgt er zu Hause seine Katzen oder bekommt ungebetenen Besuch seines Freundes „Stinky“. Nevadas Versuche, Stinky den Zugang zum Haus zu vereiteln lockerten die Sache etwas auf, erfolgreich oder gar zielführend waren sie aber ebenfalls nicht. Und dann findet unser Held die Platte ausgerechnet in einer Sammlung, die er unbesehen einem unbekannten Sammler abgekauft hat. Ach!
Doch mit dem Abliefern des gesuchten ist die Story noch nicht zu Ende, denn auf der Platte befinden sich seltsame Kürzel, die zunächst keinerlei Bedeutung zu haben scheinen und erst der Besuch der Enkelin von Rita Mae Pollini – jener Sängerin, die auf der LP zu hören ist – löst eine weitere, fieberhafte Suche nach den fehlenden Platten des Labels aus.
Und hier fühlte ich mich stark an Dan Browns „Sakrileg“ erinnert, denn auch hier war des Rätsels Lösung eher etwas familiäres.
Als einen Thriller habe ich das Buch trotz der Todesfälle und die Verfolgung durch die "arischen Zwillinge" jedoch zu keiner Zeit empfunden.