Vor allem für Jazz- und Schallplatten-Liebhaber

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
rebekka Avatar

Von

Eins gleich vorweg: Dieses Buch wird vor allem Freunden eines gepflegten Jazz und Schallplattenliebhabern Freude bereiten. Wem die Namen John Mayall, Dusko Goikovic oder Gerry Mulligan nichts sagen, wem der Unterschied zwischen Venyl und Schellack ebenso schnurzpiepegal ist wie der zwischen Flachprofil- und Nachpressung – der sollte sich besser woanders nach einem Krimi umsehen.

Doch von Anfang an. Die Hauptperson, der namenlose „Venyl-Detektiv“, ist ein Spezialist für seltene Langspielplatten, die er kauft und verkauft. Eine attraktive Frau heuert ihn im Namen eines reichen Auftraggebers an, eine bestimmte LP zu finden – und zwar das Original, keine Nachpressung. Die Platte gehörte zur schmalen Produktion eines winzigen kalifornischen Jazz-Labels, das 1950ern nur ein Jahr lang existierte. Damit beginnt die Suche – und die zieht sich! Der Detektiv und seine Begleiterin durchstöbern Plattenläden in ganz London, besuchen Flohmärkte ebenso wie Versteigerungen, und bis sich die ersten unerklärlichen Todesfälle ereignen, haben echte Krimi-Fans – trotz des witzigen und flüssigen Schreibstils Andrew Cartmels und seiner sympathischen Protagonisten - wahrscheinlich schon aufgegeben.

Dann aber geht es Schlag auf Schlag, und die Geschichte nimmt Fahrt auf. Wer bis dahin durchgehalten hat, bekommt eine spannende Story mit vielen Twists und Wendungen serviert, an deren Ende noch eine ganz besondere Überraschung wartet. Das Cover passt übrigens ganz hervorragend zu diesem Buch.