Beste Strandkorb-Lektüre

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smartie11 Avatar

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Im Prolog zu Marie Matiseks „Mutter bei die Fische“ fange ich genau wie Falk schon an zu träumen. Ich höre das Rauschen der Wellen, gepaart mit lebenslustigem Kinderlachen und dem Rufen der Möwen, rieche die salzige Meeresluft und erinnere mich an das Gefühl, wie es ist, wenn es hinter den Augenlidern von der Sonne rot glüht. Einfach herrlich! Leider werde ich genauso schnell wie Falk aus diesem Traum herausgerissen.
Es ist leider noch nicht Sommer. Noch nicht mal Vorsaison. Und so hält sich Falk Thomson, Endzwanziger, Strandkorbvermieter, Mitglied des Heisterhooger Shantychores und Lebenskünstler, mit Gelegenheitsjobs über Wasser und vertreibt sich die Zeit mit dem Reparieren seiner Strandkörbe. Bis er vollkommen unverhofft und unvorbereitet für acht Wochen die Mutterschutzvertretung in der Kurverwaltung übernimmt und sich Gedanken machen soll, wie man die Badegäste trotz Windparkt-Ente anlocken könnte. Als ihn sein alter Kumpel Bertie, Assistent vom Assistenten vom Assistenten in der Filmbranche, um einen Aushilfsjob bittet, scheint Falk auf eine Idee zu kommen…
Nach der kurzweiligen Lektüre der Leseprobe erwarte ich eigentlich einen ganz anderen Fortgang der Geschichte als es die Kurzbeschreibung in Aussicht stellt. Ich hätte jetzt eher damit gerechnet, dass Falk auf eine aberwitzige Idee kommt, wie man allen Offshore-Windpark-Enten zum Trotz die Urlauber mit Hilfe von Movie-Bernie und einem abenteuerlichen Filmprojekt in Scharen auf die Insel lockt. Aber egal wie die Geschichte auch weiter geht, „Mutter bei die Fische“ scheint genau die richtige Lektüre für einen unbeschwerten, sonnigen Urlaubstag zu sein. Unterhaltsam, lustig, ohne allzu großen Tiefgang und schnell zu lesen. Bei 272 Seiten sollte ein Tag im Strandkorb dafür ausreichen. Für mich genau die richtige Sommerurlaubslektüre!