eine eindrückliche autobiografische Erzählung
Das Buch „Mutterkuchen“ ist eine eindrückliche autobiografische Erzählung, auf die man sich bewusst einlassen muss. Erst dann entfaltet die Geschichte ihr eigentliches Potenzial. Bereits das Cover und der Titel haben mich angesprochen und neugierig auf die Geschichte gemacht, die dahintersteckt. Die Autorin nimmt ihre Leserschaft mit auf eine Reise von der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Dabei schildet sie Szenen und Ereignisse aus ihrem Leben auf eine Art und Weise, als würde sie einem mündlich ihre Geschichte erzählen. Der Schreibstil harmoniert dabei gut mit dem, was erzählt wird. Statt eines blumigen und ausschweifendem Erzählens, wird die Geschichte durch einen gut auf den Punkt gebrachten Stil entwickelt. Das Leid – besonders im ersten Teil – wird dadurch nur unterstrichen und wirkt sehr wahrhaftig. Immer wieder musste ich mir beim Lesen in Erinnerung rufen, dass es sich hierbei ja um eine autobiografische Erzählung handelt und das Leben, in das ich Einblicke haben durfte, tatsächlich so gelebt wurde und keine fiktive Welt darstellt. Umso nahbarer wurde die Erzählung und die Protagonistin bzw. Autorin, und ich habe auf eine sehr persönliche Art die Lebensentwicklung mitverfolgt und mitgefühlt. Jedes Tief und jedes Hoch haben mich sehr berührt. An einigen Stellen hatte ich Probleme Menschen und ihre Namen zuzuordnen, da in einigen Abschnitten auf bestimmte Personen nur kurz eingegangen worden ist. Im Kontext der Erzählweise passt es allerdings zur Geschichte. „Mutterkuchen“ ist ein Buch, auf das man sich bewusst einlassen muss. Tut man dies aber, so hat man die Chance auf ein berührendes Buch, das zum Mitfühlen und Mitleiden einlädt und einem sein eigenes Leben hinterfragen lässt.