Justiz-"Thriller" mit Schwächen

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arvid.rnk Avatar

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Der Justiz-Thriller „Mutterliebe“ von Kim Selvig wurde mir zum Vorablesen zur Verfügung gestellt. Dabei ist mir beim ersten Lesen des Buches zunächst aufgefallen, dass die haptische Qualität des Buches sehr hochwertig ist.
Inhaltlich war die Idee von einer Mutter, die wie aus dem Nichts ihr Kind tötet, spannend und schockierend zugleich. Dabei blieb eine tiefergehende Antwort, auf die Frage nach dem Warum, leider aus.
Weiterhin fanden sich im Buch Logikfehler und schlichte Sachfehler; so ist von einer Pathologin die Rede, welche im Rahmen des Prozesses gutachterlich auftritt. Zwei Sätze später wird sie als Gerichtsmedizinerin bezeichnet. Beides spricht nicht für eine ausreichende Recherche im Bereich der Rechtsmedizin.
Neben notwendiger Recherche vermisse ich im Buch eine packende Spannung. Ereignisse, die Spannung erzeugen sollen, werden schlicht aneinandergereiht.
Dennoch muss man festhalten, dass die Grundidee aktuelle Probleme anspricht und das Buch bietet teils gute Ansätze.
Zusammenfassend muss ich trotzdem sagen, dass der sogenannte Thriller mich maßgeblich enttäuscht hat. Ich wäre gleichwohl bereit, mich auf einen zweiten Teil einzulassen, da die Reporterin Kiki Holland, Torte und der Maulwurf mir sehr sympathisch waren.