Gänsehaut und Spannung pur

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„Muttertag“ ist mittlerweile der 9. Fall für Pia Sander und Oliver von Bodenstein vom K 11 in Hofheim.
Der 86-jährige Theodor Reifenrath wird tot in seinem Haus aufgefunden. Bei der Durchsuchung des Anwesens finden Pia und ihre Kollegen unter einem Hundezwinger mehrere Frauenleichen. Wenig später wird zudem die Leiche von Rita Reifenrath, der Ehefrau des Verstorbenen, die vor mehr als 20 Jahren verschwand, gefunden. War der alte Theodor ein Serienmörder, der die Leichen auf seinem Grundstück vergraben hat? Oder steckt doch eines der vielen Pflegekinder der Familie Reifenrath hinter der Mordserie?

Bisher kannte ich nur die Verfilmungen der Krimis von Nele Neuhaus und war daher umso gespannter auf die Bücher. Das Cover zu „Muttertag“ finde ich gelungen, da es farblich an die Cover der anderen Bände der Reihe angelehnt ist. Der abgebildete Storch passt zudem gut zum Titel und dem Inhalt des Buchs.
Obwohl dies mein erster Kriminalroman der Autorin ist, habe ich mich auf Anhieb gut mit den Protagonisten und den unterschiedlichen Handlungsorten zurechtgefunden. Besonders hilfreich ist hierbei das Personenregister, welches der Geschichte vorangestellt ist und einen Überblick über die wichtigsten Personen und deren Funktionen bietet. So fiel mir der Einstieg in das Buch relativ leicht.
Die Geschichte selbst spielt sich überwiegend in zwei verschiedenen Erzählsträngen ab. Einerseits werden die Ermittlungen von Pia und Oliver zum Tod von Theodor Reifenrath und den Leichenfunden auf seinem Grundstück geschildert. Auf der anderen Seite erfährt der Leser von Fiona Fischer, die sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter macht. Wie diese beiden Erzählstränge miteinander zusammenhängen, erschließt sich dem Leser erst nach und nach. Zusätzlich erhält man auch immer wieder Einblicke in die Psyche des Serienmörders und erfährt, wie dieser seine Opfer ausgewählt und überwältigt hat.

„Muttertag“ ist von Anfang an unglaublich packend geschrieben und ich habe die knapp 560 Seiten nur so verschlungen. Trotz der ausführlichen Schilderungen der Ermittlungen und der diversen Befragungen von Zeugen und Verdächtigen kam für mich nie Langeweile auf. Im Gegenteil, ich war vielmehr fasziniert und gleichzeitig erschreckt von der dunklen Vergangenheit von Theodor Reifenrath und seiner Familie.

Mein Fazit: Mit „Muttertag“ hat Nele Neuhaus einen fesselnden und rundum gelungenen Kriminalroman geschrieben. Einzig das große Finale am Ende erscheint mir vielleicht doch ein wenig unrealistisch. Man muss vorher nicht zwangsläufig die anderen Bände der Reihe gelesen haben, auch wenn das für ein noch besseres Verständnis der Hauptcharaktere vermutlich von Vorteil wäre. Ich werde definitiv auch noch die Vorgängerbände lesen und vergebe 5 von 5 Sternen!