Der Klappentext hilft ungemein, um sich mehr schlecht als recht in die Handlung einzulesen. Ein Mädchen ohne Gedächtnis wird angebetet. Aber auch ihr hat man Dinge erzählt oder eingeredet. Was von beidem zutrifft, ist noch völlig unklar. Nora ist Heilsbringerin und Gefangene zugleich. Als Atheist erscheint mir diese Lektüre sehr suspekt und wirft viele Fragen auf. Was sind das für Menschen? Was ist geschehen, damit man ein Mädchen für ungewisse Belange heranzieht? Warum wird Philip in einer Nacht-und-Nebel-Aktion mitgenommen? Eigentlich möchte man es gar nicht wissen. Glaube, Aberglaube, stille Post, ein Zurechtbiegen zugunsten eigener Belange. Das führt zu einem gewissen Abstand beim Lesen.