Die dunkle Macht

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Bei dem Titel “Muttertag” dachte ich an den gewaltigen Beschützerinstinkt einer Mutter. Eine Mutter, die ihr Kind verteidigt, vermutlich dessen schrecklichen Tod rächt, gnadenlos, unbarmherzig und brutal. Hies es doch: Ausgerechnet der vermeintlich harmlose Pensionär Richard Korff gerät dabei ins Fadenkreuz, und bald verfängt sich auch der Rest seiner Familie im tödlichen Spiel einer Mutter, die keine Gnade kennt.

Weit gefehlt.

Der Einstieg in die Geschichte war nicht ganz einfach. Ich habe einige Male zurückgeblättert um die Zusammenhänge besser begreifen zu können. (Leider habe ich das Verzeichnis einiger zentaler Personen am Ende des Buches auch erst am Ende des Buches entdeckt).
Die Geschichte baut schnell eine bedrückende Atmosphäre auf, die Kapitel sind kurz und das Lesen erfordert viel Aufmerksamkeit. Die Handlung springt von der Gegenwart immer wieder zurück in Vorgänge aus den achtziger Jahren. Da kommt mit dem Einzug einer Sekte das Grauen in ein kleines Dorf. Menschen verschwinden und werden mit einer grässlichen Krankheit infiziert. Ein Mädchen ohne Erinnerung und eigene Persönlichkeit wird von der Sekte vergöttert. Der Verfassungsschutz bildet eine Sonderkommission. Die Sekte wird vermeintlich zerschlagen – bis 2014 in einer alten Villa erneut abscheuliche Rituale durchgeführt und Menschen geopfert werden.
Der Rentner Korff ist das Verbindungsglied zwischen den damaligen und den jetzigen Vorgängen. Was ist gut? Was ist böse? Wer steht auf welcher Seite und gewinnt das gnadenlose, tödliche Spiel? Ich kann hier nur empfehlen, es selbst herauszufinden und Andre Mumots Roman zu lesen. Es handelt sich nicht um die herkömmliche Krimikost sondern um einen aussergewöhnlich fesselnd geschriebenen Erstlingsroman, der meiner Meinung nach Beachtung verdient.